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Alt 23.04.2007, 08:48
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Metastasen in beiden Lebenlappen - brauche Hilfe!

Liebe Consi,
ich kann dir bei dem ganzen Zahlenkram zwar nicht wirklich helfen, kann dich aber nur zu gut verstehen. Als mein Vater im Jan 06 die Diagnose bekam, hat er erst auch total zu gemacht. Er lasse nicht an sich herumschnipseln und er will keine Chemie im Körper und so. Und das eh alles egal ist, weil er ja sowieso sterben werde. Dann kam noch die Aussage, dass keine OP infrage käme und nur noch palliative Chemo angesetzt wird. Ich hatte wirklich mehr als Panik. Dann haben wir ihn überzeugt, es doch erstmal mit Hilfe der Ärzte zu versuchen und er wurde im KH Greiz mit Chemo behandelt. Nach seinem großen Zusammenbruch dann nach der 2.Chemo mussten wir ihn über den Sommer wieder aufpäppeln und dachten nur immer daran, dass er hoffentlich nicht wieder auf die "alles-egal"Schiene abrutscht. Diese Angst verstärkte sich dann noch, als nach der Kombi aus Chemo und Bestrahlung die Lebermetas gewachsen und vor allem mehr geworden sind. Katastrophe. Die Ärzte im KH Gera waren so "einfühlsam", dass es einen nur gruseln konnte. Aber ich glaube, meinen Vater hat das geradezu angestachelt, es denen dann doch zu beweisen. Ich glaube, er wollte noch lange nicht, dass der Kampf unnütz war.
Und was soll ich sagen - inzwischen geht es ihm richtig gut. Er bekommt seit januar diesen Jahres immer 6 Wochen lang 2-Tages-Chemo, dann 4 Wochen Pause, dann gehts weiter. Mit seinem Stoma kommt er prima klar, es war für ihn trotz anfänglicher Panik eine wahnsinnige Erleichterung. Obwohl die Lebermetas nicht operabel sind, wir nicht für eine LITT infrage kommen und auch so die Prognosen nie so toll klingen, hat er inzwischen seinen Mut zurück. Er weiß, dass er irgendwann nicht mehr über die Krankheit triumphieren wird, aber bis es soweit ist, lässt er nix aus. Er genießt seine Zeit wirklich, unternimmt in der chemofreien Zeit ganz viel und und plant und plant. Du glaubst gar nicht, wie froh ich darüber bin. es kommen immer weider Tage, in denen ich nicht schlafen kann, weil mich die Sorge um ihn quält. Aber meist schaffe ich es, die Sache anzunehmen und ihn einfach zu unterstützen. Irgendwer hat hier schon geschrieben - lebermetas sind nicht das Ende. Liebe Consi - glaub dran - ich sehe es an meinem Papa selbst. Nach allen Prognosen hätte er bereits im Herbst letzten Jahres sterben müssen - also weg mit diesen Vorhersagen. Und wenn ihr jetzt die Option mit dem Arzt in Stralsund habt - dann auf ! ich wünsche deiner Mutter ganz viel Zuversicht und dir Mut und Stärke. Es gibt noch immer einen Weg - du schaffst das !
Liebe Grüße
Grit
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