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Alt 09.05.2005, 14:37
Gast
 
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo zusammen,
ich hab mir viele Kommentare durchgelesen...für vieles Verständnis...manchmal auch Kopfschütteln. Ich habe meinen Vater 1996 und meine Mutter im November 2003 an Krebs verloren. Insgesamt war ich 13 Jahre ununterbrochen im Universitätsklinikum und glaubt mir, ich könnte ein Buch schreiben.
Am Anfang ist der Schock sicherlich riesengroß, denn Krebs "kennt" ja jeder, aber DAS kriegen ja nur die anderen. Es tut einem zwar immer leid, aber in der eigenen Familie oder bei sich selbst kommt das nicht vor.....und auf einmal bekommt man dann dieses Wort an den Kopf und das Leben ändert sich.
Man kann sicherlich stundenlang diskutieren und es gibt zig Meinungen...Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sagen: Es lohnt sich, zu kämpfen! Irgendwann kommt sicherlich auch der Zeitpunkt, an dem es sich nicht mehr lohnt. Das ist aber dann, wenn für den Betroffenen keine Lebensqualität mehr besteht. Kein Arzt wird euch sagen können, wann es vorbei ist und wie es sein wird...Lasst euch nicht verrückt machen. Meiner Mutter haben die Ärzte 3 mal gesagt, sie würde sterben, ich wurde nachts auf die Intensivstation gerufen und und und...
Sie kam im Mai 2003 nach Hause, direkt von der Intensivstation, sauerstoffpflichtig wegen massiver Lungenmetastasen, Knochenmetastasen usw. Die Ärzte sagten mir, höchstens noch 1 Woche. Ich hab mir unbezahlten Urlaub genommen, zu Hause alles fertig gemacht, auch ein mobiles Sauerstoffgerät organisiert. Meine Mutter war nachher wieder so fit...es war klasse. Gestorben ist sie am 17.11.03. Aber für mich waren diese letztn 6 Monate wirklich ein Geschenk. Wir haben zusammen sehr viel gelacht, natürlich auch manchmal geweint und ich vermisse sie wirklich sehr.
Ich kann nur jedem sagen, kämpft und lasst euch nicht unterkriegen und seht wirklich jeden Tag wie ein Geschenk.

Lieben Gruß,
Marion
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