Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 20.10.2002, 19:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard vorrausgegangen- aber wohin?

Als mein Vater an Krebs starb war ich noch recht jung. Er war eigentlich sofort danach bei mir. Ich wußte mich immer von ihm beschützt. Zeitweise war ich sogar in der Lage seine Nähe fast körperlich zu fühlen. War es in schwierigen Situation oder auch in Momenten der übergrossen Freude. Desto eigenständiger ich wurde so war damals mein Gefühl um so mehr ließ er mich meinen Weg gehen. Doch diese innerliche Verbundenheit die wir schon vor seinem Tod hatten blieb immer bestehen. Einige Menschen sagen es sind nur Hirngespinste. Doch desto mehr man sich dann auch traut darüber zu reden um so mehr Paralelitäten kommen einem entgegen. Es ist selbst das Gefühl der Enkelkinder dass hier noch ein anderer mit im Haus lebt.
Dann starb vor einem halben Jahr meine Ma. Ich war regelrecht verzweifelt als diese ersten Anzeichen die ich von Daddy kannte nicht eintrat. Bis zu einem Abend ich war mal wieder unendlich verzweifelt kurz vor dem einschlafen. Sie stand neben mir , irgendwie hatte ich auf so ein Zeichen gewartet, war aber in diesem Moment so erschrocken über diese Intensität des Erlebens , dass ich nur noch entsetzt aufsprang. Von dem Moment an war sie in meiner Nähe wenn ich sie brauchte. Gedankenblitze durchfluten mich zeitweise von denen ich genau weiß dass ich es nicht bin die so denkt. Habe mir inzwischen angewöhnt zu sagen , ja Ma da hast du wohl recht. Man kann nun dagegenhalten es ist ein Erziehungsprogramm dass sich im Kopf gespeichert hat und man wendet es an. Doch oft bin ich eben nicht ihren Weg gegangen. Sie war unser Fels , mein bester Ratgeber in schweren Situationen. Und auch dies hat sie in den letzten Monaten oft übernommen. Zeitweise habe ich das Gefühl sie steht hinter meinem Rücken treibt mich an und läßt mich nicht kapitulieren, nötigt mich manchmal regelrecht dazu die Aufgaben die ich zu erfüllen habe auch zu Ende zu bringen.
Ich habe mit einer Nachbarin darüber gesprochen die vor 3 Jahren ihren Mann an Krebs verloren hat. Sie gehört einer anderen Generation an, hat gewiss nichts über Esoterik gelesen und berichtete mir ähnliche Erlebnisse und Gefühle.
Inzwischen amüsieren wir uns darüber, was meine Ma und ihr Mann auf der anderen Seite wohl machen werden, sie liebten es im Leben miteinander zu diskutieren und wir sind der Überzeugung bei dem Temperament meiner Ma wirds auch jetzt nicht viel anders sein.
Die erste Zeit tat es mir sehr weh, wenn unser "Kleiner" sagte, Mama schau da oben siehst du den schönsten Stern, dort ist Oma. Sie schaut mich an und ist ständig bei mir. Bei ihm ist die Oma nur ausserhalb des Hauses erreichbar, warum er das so empfindet ist mir noch rätselhaft. Aber selbst der kleine Knirps fühlt seine Oma sehr intensiv.
Bei unserer "Grossen" sind die Gefühle eher wie bei mir. Sie empfindet und sie riecht ihre Oma und ist oft noch recht erschrocken über die Intensität.
Bei meinem Mann und bei unserem kleinen Mädel treten solche Symptome ( oder Erscheinungsbilder ) nicht auf. vielleicht ist es eine Art Sensibilität die man dafür haben muß ich weiß es nicht. Aber ich bin mir sicher, Ma und Pa werden dort wo sie sind über uns wachen und auf uns warten bis unsere Aufgaben hier getätigt sind und wir alle wieder vereint sind.
Elke
Mit Zitat antworten