Hallo Lucy,

ich kann verstehen, dass du deiner Mutter unbedingt helfen willst. Es gibt gute Bücher mit Tipps für Angehörige.

Unterstützen heist auch ganz einfach da sein, ihre Hand halten, mit ihr schweigen oder ihr zuhören, wenn sie sprechen will. Vielleicht fühlt deine Mutter sich nicht ernst genommen, was ihre Ängste angeht, wenn ihr versucht ihr das positive aufzuzeigen? Sprich einfach mit ihr, sag ihr, dass du ihr gern beistehen möchtest, du aber nicht weißt, was ihr guttut. Wenn sie davon spricht, das sie lieber sterben möchte, dann sag ihr, dass es bestimmt nicht leicht für sie ist, aber du sie nicht verlieren möchtest.

Vielleicht schenkst du ihr auch etwas persönliches von dir, dass sie an ihr Bett stellen kann zum Beispiel. Zeig ihr, dass sie eine Familie hat, die sie braucht. Mag deine Mutter denn gern Tees und gesunde Säfte? Wenn ja ist das eine gute Idee, wenn nicht schenk ihr lieber Sachen, die sie gerne mag, auch wenn sie nicht gesund sind. Während der Chemo schmeckt sie wahrscheinlich sowieso kaum was, da wird sie keine Lust auf Sachen haben, die sie so schon nicht mag.

Meine Mutter hat während der Chemo eine Vorliebe für Cola und Fanta entwickelt, obwohl sie vorher immer viel Milch getrunken hat.
Mein Vater schleppte einen Monatsvorrat Stutenmilch an, weil er im Fernsehen gehört hatte, dass das gut sei. Meine Mutter hat es gehaßt und die Milch schmeckte wirklich gräßlich. Wir haben sie später wegschmeißen müssen. Wenn er meine Mutter vorher gefragt hätte, hätte sie gesagt, das sie keine Stutenmilch trinken möchte. Einfach fragen ist wirklich besser.

Ich wünsche dir alles Gute!

Lieben Gruß

Tanja