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Alt 15.09.2008, 11:25
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: Meinem Papa geht es schlechter

Liebe Marion,

auch mein Papa hat den Kampf gegen das Glio IV nach kurzer Zeit verloren.

Es ist schrecklich und es tut einem so weh, was man alles mit ansehen und erleben muß, und bis zur letzten Minute kann man es gar nicht glauben.
Oft bin ich nachts aufgewacht und mußte immer daran denken, dass wir nichts dagegen machen können und die Krankheit unaufhaltsam meiner Mama den Mann und mir meinem Papa nimmt. Und genau wie Du habe ich gedacht, dass kann doch alles nicht wahr sein. Es muß doch Hoffnung geben...Das Foto ist vor einem Jahr gemacht worden, da war unser aller Leben noch in Ordnung...Unfassbar, oder?

Das was von ihm am Ende noch da war, war in dem Sinne nicht mehr mein Papa. Vorher groß -1,87 cm, stark, körperlich fit und agil, etliche Jahre jünger aussehend, als er eigentlich war, und am Ende ein "alter" kraftloser, vom Cortison aufgedunsener Mensch.

Es war so schwer und er hat erst immer geglaubt, dass er es schafft. Wir auch. Irgendwann kam das Bewußtsein, dass es nicht so ist und damit auch die Kraft und der Wunsch, ihm zu helfen, wo wir nur können und bei ihm zu sein.

Man schafft es und es wachsen ungeahnte Kräfte in Dir, ihm auch bei den schlimmsten Momenten beizustehen, denn aus Liebe kann man es. Natürlich bricht es einem das Herz und oft genug haben wir fürchterlich geweint, aber nie im Beisein von Papa....

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft - und die wirst Du haben - und egal was noch kommt, ab und zu kommen auch noch schöne Momente und wenn es Deinem Papa an einem Tag mal ein bißchen besser geht, dann wirst Du sehen, dann geht es Dir auch gleich wieder ein wenig besser. Daraus schöpfst Du immer neue Kraft.

Ganz feste Umarmung und alles Liebe.
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In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


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