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Alt 11.01.2007, 08:00
Steffen Steffen ist offline
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Registriert seit: 31.03.2005
Ort: Hannover
Beiträge: 16
Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,

jetzt muss ich einfach nochmal schreiben. Es macht mich traurig zu lesen, wie schlecht es dir geht.
Natürlich kann es hilfreich sein, in dieser schweren Zeit Antidepressiva zu nehmen, habe ich früher auch mal gemacht. Nur, lass dich gut von deinem Arzt beraten. Nur, hör auf, dich in dieser Situation dafür zu hassen, dass du nicht "stark" bist. Du hast ein Recht darauf hilflos, traurig, panisch, depressiv, launisch, zickig.... zu sein. Das ist für dich selbst nicht schön, aber es ist völlig normal. Wärst du es nicht, würdest du dich fragen, ob du gefühlskalt bist und deine Mutter nicht liebst. Und das sich Freunde zurückziehen hat wahrscheinlich am wenigsten mit dir zu tun. Diese Leute können nicht damit umgehen, mit Krankheit und Tod konfrontiert zu werden. Das stellt auch immer wieder das eigene Leben in Frage. Die Leute, die sich von dir distanzieren sind schwach - nicht du.
Auch wenn du es vielleicht nicht mehr lesen oder hören möchtest, lass dir von deiner Krankenkasse, ein Anruf genügt, eine Liste von Psychotherapeuten schicken. Dann ruf die Therapeuten an und schildere deine Notlage. Viele von ihnen arbeiten auch abends, um berufstätigen Menschen zu helfen. Nur bei einer neutralen Person kannst du frei von allen Zwängen deine Gefühle rauslassen und das ohne die Angst, damit den anderen zu überfordern. Das hilft, auch wenn es deine Mutter nicht gesund werden lässt oder dir den Schmerz nimmt.
Das ist nunmal im Moment dein Leben - und es wird auch wieder gut.


Gruß

Steffen
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steffenas
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