Einzelnen Beitrag anzeigen
  #49  
Alt 15.07.2009, 14:00
Benutzerbild von Rena49
Rena49 Rena49 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.11.2007
Ort: Kreis Schleswig-Flensburg
Beiträge: 128
Standard AW: Ohne Partner das Leben neu gestalten

Liebe Petra,
na, das sind doch mal richtig gute Nachrichten. Schön, daß Dein/Euer Wochenende ein gutes und entspanntes war, das ist gerade für Dich, aber sicher auch für Deine Tochter ganz wichtig. Und mit dem Wissen, daß es Deiner Mutter jeden Tag ein wenig besser geht, läßt sich so eine Feier doch ganz anders genießen.
Aber die Beschwerde wegen der Betreuung in dem KH solltest Du wirklich durchziehen, das ist ja nun wirklich völlig unmöglich. Es ist zwar inzwischen auch in Deutschland häufig so, daß das Personal in den Krankenhäusern überlastet ist, aber sowas darf ja nun wirklich nicht vorkommen. Solch Personal (neben der Schwester muß ja doch wohl mindestens auch ein (1) Arzt die Diabetesinjektion veranlaßt haben) sollte man wirklich in keinem Krankenhaus beschäftigen! Zum Glück ist das ja noch nicht überall die Regel, aber für die Patienten doch ziemlich lebensgefährlich.
Und was sagst Du Deiner Kollegin? Ich würd noch mal versuchen, mit ihr zu sprechen und ihr Deine Beweggründe versuchen zu erklären. Vielleicht so? Es ist sicher für Dich und auch für Deine Tochter ganz wichtig, daß Ihr die Orte und Events auch wieder allein besucht, zum einen ist die Verbindung zu den Freunden Deines Mannes wichtig, weil Ihr Euch dadurch nicht „abgeschrieben“ fühlt, „ohne Mann nicht mehr interessant“, zum anderen müßt Ihr aber auch herausfinden, ob das inzwischen schon wieder geht, Orte, die für Euch immer als Familie, als Paar wichtig waren, allein zu besuchen. Das ist ja auch eine Art Trauerbewältigung und gar nicht so leicht.
Es ist natürlich auch klar, daß Du „mal raus mußt“, aber das wird Deine Kollegin vielleicht nicht so ohne weiteres akzeptieren können/wollen. Es ist sicher ein wenig von allem. Du solltest Ihr aber auch erklären, daß jeder Mensch seinen eigenen Weg der Trauerbewältigung geht und daß der Weg ins neue Leben ein wenig einer Gebirgswanderung ähnelt, ein auf und ab, mal mit dunklen Wäldern, die traurig stimmen, mal mit leuchtenden Wiesen und Seen, die an Fröhlichkeit und Lebenslust erinnern. Das gehört alles dazu – und so gehört halt auch ein WE dazu, daß beides in sich vereinigen wird, die Freude und die Wehmut. Du mußt das lernen, denn es wird Dich noch eine lange Zeit begleiten. Und das DTM-WE ist sicher ein gutes Ziel, das zu üben.

Nein, ich werde nicht verreisen, ich gehe am Montag ins Krankenhaus und lasse meinen linken Fuß operieren (Hallux rigidus), damit hab ich mich jetzt wohl für die nächsten Monate an mein neues Haus gebunden, denn wenn Fuß 1 richtig wieder okay ist, kommt der 2. Fuß auch noch dran. Das alles wird einige Monate dauern, ich nehme an, daß dann schon wieder Frühling ist, bis es mir (hoffentlich) wieder richtig gut geht. Aber ich hab sowieso keine Lust, allein irgendwohin zu fahren (mit meinen Schwestern kann ich solche Reisen nicht machen) und eigentlich komme ich mir hier immer noch ein wenig „wie im Urlaub“ vor und bis ich hier im Norden von S-H alles neu erkundet hab, wird sicher noch eine lange Zeit vergehen.
Aber Dir wünsche ich heute schon mal eine superschöne Woche mit Deinen Schwestern an der Nordsee, das wird bestimmt ganz lustig, wenn Ihr Euch so gut versteht.
Und für Deine Mutter drück ich weiter die Daumen, daß sie bald wieder nach Hause darf oder zumindest in eine AHB/Reha.
Alles Liebe – und – ich freue mich auch über unseren netten Kontakt. Auch bei mir ist es immer noch ein Auf und Ab, mal brauch ich ein wenig Abstand, auch vom Forum, aber ganz ohne geht es dann auch nicht.
Bis bald, liebe Grüße
Renate
__________________

Lass meiner Trauer Flügel wachsen ...
Liebe baut Brücken vom Ich zum Du,
vom irdischen zum überirdischen Ufer.
Begrenzt ist das Leben,
doch unendlich die Erinnerung ...
Du bist nicht mehr da, wo Du warst,
aber Du bist überall, wo ich bin.
Wir sehen uns wieder,
irgendwo, irgendwie, irgendwann ...
____________________________________________
Mein Mann 18.01.1941 - 30.11.2007
Meine Mutter 18.09.1919 - 04.02.2006
Die Lübecker Bucht ist ihre letzte Ruhestätte
Mit Zitat antworten