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Alt 25.04.2014, 23:58
Bellarina Bellarina ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Sternschnuppe!

Erst mal hoffe ich, dass es dir gut geht! Du hast recht, dass das Leben oft nicht fair ist. Ich habe auch lange so gedacht, aber heute versuche ich solche Gedanken so gut es geht fern zu halten. Ich denke, vieles passiert weil es passieren muss, und auch weil es Seelen so wollen. Bevor wir auf die Welt kommen, haben wir ein Ziel, wollen wir "das" und " das" erleben, damit wir unsere Seelen weiterentwickeln können. Ich sehe das Leben als eine Art Ausbildung. Ein Leben bringt mich seelisch weiter auf die nächste Ebene. Und daher muss jede Seele bestimmte Aufgaben erleben, sei es auch an Krebs erkranken, dagegen anzukämpfen und daran zu sterben.
Ich möchte aber niemand meine Gedanken aufzwingen, es ist nur meine Sicht der Dinge, und ich kann nur sagen, seit ich so denke, kann ich es leichter ertragen, dass meine Mama nicht mehr hier ist. Ich denke, sie hat dieses Leben und den Krebs dazu gebraucht um sich seelisch weiter zu entwickeln.
Meine Mama war immer schon eine sehr starke Person, ich glaube auch dass sie eine sehr starke Seele ist.
Du wolltest wissen, was ich meinte, als ich sagte, dass meine Mama nach ihrem Tod bei mir war. Gerne erzähle ich dir davon.
Ich hatte bisher 3 x solche "Träume". Ich bezeichne es mal als Traum, weil es ja während meines Schlafes passiert. Ich werde dir darüber genauer in einer PN berichten. Ich kann nur sagen, es war jedesmal wunderschön, sehr intensiv und es berührt mich im tiefsten. Sowas passiert bei mir aber nur dann, wenn ich locker bin, es nicht herbei sehne. Also kommt das eher unerwartet.
Zum Thema "weinen", ich kann dich verstehen! dass du nicht vor anderen weinen kannst und auch nicht willst. Ich kenne das auch. Stell dir mal vor, ich hab nicht mal bei der verabschiedungsfeier bei meiner Mama geweint, ich hab sogar ein Gedicht extra für sie geschrieben und es vorgelesen! ohne zu weinen. Ich wollte nicht vor all diesen Leuten weinen, ich bin auch den meisten ausgewichen, damit sie mir nicht ihr Beileid schenken, da hätte ich sicher auch geweint. Daher bin ich vorher extra beim Diakon im hinteren Raum gewesen. Ich habe danach fast täglich geweint, aber immer alleine, ganz selten vor meinem Mann, das wollte ich auch nicht. Mein Raum zum Weinen war im Badezimmer, in der Wanne, oft hatte ich Musik an, keiner hat das gehört, war meistens spät abends. Oder auch im Wohnzimmer, vor dem TV. Ich hab oft eine halbe Stunde durchgeweint, aber jedesmal hörte es blitzschnell auf, und es breitete sich eine totale Erleichterung in mir aus. Das Weinen hat meinen Schmerz richtig aus mir rausgewaschen. Heute weine ich auch immer wieder mal, aber es ist nicht so intensiv. Heute ist eher nur dieses tiefe Loch schmerzhaft, das meine Mama hinterlassen hat. Sie fehlt mir unbeschreiblich, täglich, bei so vielen Dingen. Und da ich sie so oft brauchen würde, und sie mir nicht mehr helfen kann, ist dieses Gefühl sehr beengend, das ist leider das Schlimmste, was ich grad so durchmache. Ich hoffe immer noch, dass das mal besser wird, aber das wird erst die Zeit zeigen. Ich glaube, man ist irgendwann nicht mehr nur zu Tode betrübt, weil jemand von uns gegangen ist, man lernt, ohne diesen Menschen zu leben, man lernt wieder zu lachen, man kann sich wieder freuen. Was aber glaub ich bleibt, ist das Loch, die Lücke, die Verstorbene zurück lassen. Und das wird immer weh tun.
Gerne gebe ich dir die Büchertitel weiter, die mir sehr geholfen haben. Das wichtigste Buch für mich war von James van Braagh - Und der Himmel tat sich auf - Jenseitskontakte. Ich habe mich lange damit beschäftigt, es immer wieder mal gelesen, hab mir dadurch meine Sichtweise der Dinge gebildet. Dadurch ist es mir sehr viel besser gegangen. Es ist mir völlig egal, wie andere darüber denken, und es gibt viele die dem Negativ gegenüber stehen, oder meinen das sei völliger Unsinn. Das ist alles recht, aber mir hat es geholfen, ich habe für mich Frieden gefunden und viele Antworten erhalten. Wichtig ist doch nur, dass es den Hinterbliebenen bald wieder gut geht, und daher soll jeder das Recht haben, an sowas zu glauben oder sich dadurch Hilfe zu holen. Mir ist daher egal, was andere von mir und meiner Meinung denken, ich sag auch immer dazu, dass es mir geholfen hat, dass es aber nicht das Maß aller Dinge ist. Ich konnte mir meine eigene Sichtweise über das Leben und den Tod bilden und ich hab für mich viele Antworten erhalten. Als es mir etwas besser ging, hab ich mir ein etwas lustigeres Buch geholt, das war von Concetta Bertoldi - Sehen Tote wirklich alles? Auskünfte über das Leben im Jenseits. Dieses Buch hat mich manchmal schmunzeln lassen, war aber auch sehr interessant. Zwei weitere Bücher hab ich dann so überflogen, das war von Johannes Michels - Berichte von der Jenseitsschwelle und von Bernard Jakoby - Die Brücke zum Licht. Nahtod-Erfahrung als Hoffnung.
Vielleicht kannst du dir auch diese Bücher besorgen, und ich hoffe, dass sie dir helfen können. Schön wäre es zumindest.
Ich schicke dir eine dicke Umarmung, und ganz viel Kraft! Liebe Grüße, Bellarina!
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