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Alt 14.02.2004, 16:50
Gast
 
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Standard Niederschmetternde Diagnose

Hallo Kerstin!
Meine Mutter war letztes Jahr mit dieser Krankheit häufiger auf der Palliativstation. Sie war, glaube ich, insgesamt 4x dort. Sie ist auf eigenen Wunsch von der Station dorthin verlegt worden und es war die richtige Entscheidung. Es ist eine kleine Station mit nur 9 Betten, die Krankenschwestern und Pfleger haben dort viel mehr Zeit gehabt und konnten viel besser auf die Patienten eingehen. Meine Mutter hat dort immer Kraft geschöpft und ist gestärkt nach Hause gekommen. Es war am Schluß auch ihr Wunsch, falls sie nicht zu Hause sterben kann, dort zu sterben. Sie hat sich dort sehr wohl gefühlt.
Die Krankenschwestern haben sie massiert, geduscht, eingecremt, versucht, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Auch für uns als Angehörige war es dort angenehm. Man durfte allerdings nicht länger als ca. 3 Wochen dort bleiben, denn es ist ja eigentlich keine Station zum Sterben (obwohl dort natürlich viele Menschen sterben) sondern eine sehr lebensbejahende und aufbauende Station. Man nimmt den Menschen dort die Schmerzen, die Übelkeit und was so dazu gehört. Dosierungen spielen auf so einer Station kaum noch eine Rolle. Hauptsache, den Patienten geht es so gut wie möglich. Auch wenn dann ein Mensch dort stirbt, dann läuft alles sehr würdevoll ab. Auf der normalen Station läuft es ja leider manchmal ganz anders ab, da dort ja kaum der Platz oder die Zeit da ist, richtig Abschied zu nehmen.
Für uns war diese Station ein Segen. Es war zu keinem Zeitpunkt ein "Abschieben", da sich meine Mutter dort sehr wohl gefühlt hat und wir immer bei ihr sein konnten. Wir konnten auf der Station sogar für sie kochen. Meine Mutter konnte auf dieser Station in Ruhe und ohne Schmerzen einschlafen. Wir hätten ihr das zu Hause nicht so ermöglichen können.
Ich kann aus eigener Erfahrung nur zu so einer Station raten.
Alle Gute
Gruß Corinna
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