Thema: Ich bin Judy!
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Alt 26.01.2014, 17:50
JudyN JudyN ist offline
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Registriert seit: 07.09.2012
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Standard AW: Ich bin Judy!

Tut mir wirklich leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, die Gründe dafür folgen u. a. gleich.
Ich bekam übrigens inzwischen auf Druck meinerseits ein Schädel-CT, das zum Glück ohne Befund war. Aber ich war dann wenigstens ruhiger. Niemand hat mich seit meiner Nieren-OP jemals gefragt, ob ich denn psychologische Unterstützung bräuchte oder wie ich es denn alles verarbeite. Mir wurde nur von manchen Ärzten gesagt, dass ich ja jetzt wieder gesund sei und es keinen Grund zu klagen gebe. In meiner Reha damals 2011 bekam ich viele Fälle von urologischen Krebsarten zu sehen und Berichte zu hören. Denen wurde zum Teil dasselbe gesagt und zu diesem Zeitpunkt, als wir uns trafen, fehlte ihnen schon zum Teil mindestens eine Niere oder es haben Metastasen gestreut.
Nun, in bereits 2014, habe ich eine weitere Odysee bei den verschiedensten Ärzten hinter mir, auf der Suche nach der Erklärung meiner ständigen körperlichen Schmerzen, trotz Targin (ein Schmerzmedikament aus den Betäubungsmitteln). In meiner Selbständigkeit fühlte ich mich wohl, in meiner Arbeitsstelle, die ich dazu noch habe, hat man mich nach der Rückkehr aus meiner Krankheit mehr oder weniger aufs Abstellgleis befördert. Wenn ich aber nicht so funktioniere, wie Chefs sich das so vorstellen, dann wird geschimpft. Nach so einer, noch dazu nicht berechtigten, neuerlichen Bloßstellung vor meinen weitaus jüngeren Kollegen, brach ich scließlich zusammen. Im Mai bin ich dann 1 Jahr zuhause.
Die Körpergegenden in denen ich Schmerzen habe ändern sich nahezu täglich, aber der Rücken ist immer schmerzhaft. Meine Psyche schwankt immens, abhängig von 'guten' oder 'schlechteren' Tagen. Festgestellt wurden seither diverse Nebendiagnosen: Hashimoto-Thyreoiditis, Heberden-Arthrose, Frozen Shoulder mit Kapsulitis (Überweisung inzwischen zum Chirurgen), Psoriasis, Rosazea, diverse Allergien, Fettleber (wohl durch die ständigen Schmerzmittel usw.). Momentan vermutet man ein Lipolymphödem oder ähnliches, Termin beim Phlebologen habe ich schon. Alle 3-4 Monate fahre ich viele Kilometer, um einen guten Rheumatologen aufsuchen zu können, der auch da meine Werte beobachtet.
Seit Jahren ist bei mir ein Diabetes mellitus 2 bekannt und seit einigen Jahren bin ich auch im Diabetesprogramm und plötzlich, nach Arztwechsel vor einem Jahr, wird der Diabetes nicht mehr ernst genommen, obwohl mein Bruder daran starb, meine Mutter schon seit vielen Jahren selbst spritzt.
Ein Arztbesuch letzte Woche nun lässt mich mittlerweile an mir und vor allem an dem Urteil verschiedener Ärzte vollkommen zweifeln. Wegen der Frozen Shoulder soll ich Cortison einnehmen. Dazu wäre aber vorher wichtig, die Schilddrüsenwerte und meine Blutzuckerwerte und den Hba1c abzuklären. Die SD-Werte sind eingestellt, wegen des Diabetes suchte ich extra einen Internisten auf. Auf die Frage, warum ich solange schon krank geschrieben sei, antwortete ich: Burn out und Schmerzen. Meiner Meinung nach beinhaltet diese Aussage schon, dass ich mich besser nicht aufregen sollte und jedem Stress aus dem Wege gehen. Nach diesem Arztbesuch, hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch, weinte über Tage immer wieder und zitterte, wenn ich an diesen Besuch dachte. Jedes bisschen Stress lässt mich immens schwitzen. Dieser Arzt hat mir nicht zugehört, fiel mir ständig ins Wort, führte obsolet, was die anderen Ärzte festgestellt haben, bzw. wusste er es besser. Er müsse erst mal feststellen, ob ich überhaupt Diabetes habe und wenn ich nach drei Tagen Blutentnahme keine erhöhten Werte hätte, hätte ich auch kein Diabetes. Ich solle den Arzt wechseln, wenn ich nicht zufrieden sei und solle erst mal runterkommen und ruhig sein.
Ist meine Reaktion darauf zu verstehen? Dieser Mensch bringt mich zum Heulen und gibt mir das Gefühl, dass ich in seiner Sprechstunde so überflüssig wäre, wie ein Pickel.
Also, wenn einen der Gedanke an Krebs nicht fertig macht, dann sind es solche Arztbesuche, die mich absolut fertig machen.
Du wirst in eine Schublade gelegt und da kannst du dann versauern.
Ist es da nicht verwunderlich, wenn man den Ärzten nicht mal mehr trauen kann, weil sie einen augenscheinlich gar nicht ernst nehmen?
Der eine sagt: liebe Frau, gehen sie in Rente, sie haben sie sich verdient.
Der andere sagt: Was haben Sie, Kreuzschmerzen? Wehwehchen, die wir alle haben?
Kann man da nicht verzweifeln? Ich musste mir diesen Frust aber von der Seele reden, denn meine Psychotherapeutin hat grad Urlaub...
Danke fürs Lesen und eure große Geduld mit mir.
Judy

Geändert von JudyN (26.01.2014 um 23:10 Uhr)
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