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Alt 25.09.2013, 20:34
Paladinbohne Paladinbohne ist offline
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Beitrag AW: Erfahrungen mit Granulosazelltumor

Hallo, ihr lieben. Erstaunlich, dass manches so unterschiedlich ist.
Ich bin Jessi, mittlerweile 19 Jahre alt.
Als ich 13 Jahre alt war wurde bei mir ebenfalls der Granulosazelltumor diagnostiziert. Trotz meines jungen alters war es ein adulter Tumor.
Er war ebenfalls geplatz.
Ich ging zum Frauenarzt, weil mein Bauch innerhalb zwei Wochen abnormal anschwillte und meine Regel schon seit 2 Monaten ausblieb.
Es war ein Donnerstag, Frauenärztin schickte mich gleich zu einer Klinik. Sie sagte zwar, es ist ein Tumor, erklärte mir aber nicht, was das ist. Hatte das nie in der Schule... In der Klinik wurde mir Blut abgenommen, mehr nicht. Es hieß, ich solle am nächsten Tag (Freitag) nochmal und meine Mutti mitbringen. Ja, ich war alleine beim Frauenarzt und ins Krankenhaus, weil ich angst hatte.
Dort hat man mir alles erklärt, war auch ein wenig entsetzt über die Erklärensweigerung der Frauenärztin.
Am folgenden Montag sollte ich dann gegen 14 Uhr mit Wechselsachen eintrudeln für die stationäre Aufnahme. Dort hatte ich ein Gespräch mit dem Oberarzt der Gynäkologie und kam auch schon Dienstag früh in OP.
Ein kindskopf-großer Granulosazelltumor, weißte und glatte Oberfläche, geplatz, 5 1/2 Liter Aszitesflüssigkeit. Laut meiner Mum sah ich (vor der OP) aus wie im 7. Monat schwanger.
Nunja... man erklärte mir, dass nur der rechte Eierstock betroffen war, man eigentlich alle beide Eierstöcke entfernt, aber aufgrund meines jungen alters dann doch den linken mir ließ, da er ja eh unbetroffen war. Aber dadurch, dass der Tumor bösartig und adult war, musste ich eine Chemotherapie machen. dazu wurde ich in eine andere Klinik, mit einer extra Krebs-Station, überwiesen. Ich weiß leider das Schema nicht mehr. Es gab PEB und noch ein anderes bei mir zur Auswahl und man entschied sich für das andere. Ich hatte 4 Blöcke, ich weß nicht mehr genau, aber ich glaube 2 Wochen Krankenhaus und eine 1 Woche zuhause. Das im Wechsel bis zum 26.5.2008. Es war furchtbar, ich wollte echt die Chemo abbrechen, aber ich bin generell ein recht schwacher Mensch. Ich musste oft brechen, selbst wenn ich nur geredet habe (ich nehme an wegen der Bewegung im Bauch), schlief den ganzen Tag, habe nichts gegessen. Ab den dritten Block ging es, ich habe gegessen, trotzdem noch gebrochen, aber mein Körper gewöhnte sich dran. Achja, und ich bekam für die Chemo einen Broviac-Katheter. Erst falsch gelegt, aber das hat ja nichts mit dem Tumor zu tun, sondern ein Fehler des Arztes. Ich musste anfangs immer 1 mal die Woche zur Tumorsprechstunde zur Kontrolle, dann irgendwann einmal im Monat, aller viertel Jahre, aller halbe Jahre und jetzt ist es nur noch einmal im Jahr. Da meine Chemo nicht allzulange ging, wie bei anderen. Mittlerweile ist alles gut, meine 5 Jahre Risikozeit, wie es die Ärzte nannten, sind vorbei. Gehe trotzdem noch zur Kontrolle, da ein Rezidiv immer möglich ist.
Die Ärzte sagten mir, dass ein Rezidiv nicht unbedingt am übergebliebenen Eierstock entstehen muss.

Wenn ich irgendwas unklar erklärt habe oder Fragen offen sind, fragt (:
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