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Alt 20.11.2018, 00:57
hoppas hoppas ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom beim Freund

Hallo zusammen,

ich schreibe noch in einem anderem Forum, habe aber ingesamt länger nicht geschrieben. Ich finde in den Foren meine eigene Sprachlosigkeit wieder, der kleinzellige Tumor scheint allgemein sprachlos zu machen ��.

Mein Freund war nun zuhause und hat immer weiter abgebaut. Es ist als ob ihm der scheiß Tumor auffressen will. Er brauchte zwischendurch erneut eine Transfusion mit weißen Blutkörperchen. Im KH hatte er nun noch eine Diabetes entwickelt. Wir waren zur Zweitmeinung im WTZ in Essen.

Ich hatte so große Hoffnung das wir dort die Behandlung weiter machen können. Der Arzt hat aber abgeraten, der lange Weg ist derzeit zu beschwerlich. Letztlich wurde die Diagnose bestätigt und der eingeschlagene Behandlungsweg soll beibehalten werden. Es sei nur wichtig, dass es auch dieses zweite Chemomittel dazu gibt (bei der ersten Chemo gab es nur ein Medikament weil das Herz so leistungsschwach ist). Der Arzt in Essen sprach aber auch von einer Immuntherapie. Erstmalig gibt es für den kleinzeller nun eine Studie mit klarer Empfehlung. Die Kostenübernahme muss bei der KK beantragt werden. Hat damit jemand Erfahrung?

Ich bin so unsagbar traurig und fühle mich so hilflos.

Mittlerweile hat er sein Port und durch die Port OP hat sich der Zeitplan für die zweite Chemo verschoben. Seit einer Woche hat mein Freund nun wieder alle Beschwerden wie vor der ersten Chemo und immer wieder starke Schmerzen.

Obwohl die Chemo ambulant gegeben werden sollte, wird er nun heute wieder stationär aufgenommen. Es wurden nun auch Knochenmetastasen gefunden.

Die Ziele werden kleiner und die Angst diese nicht zu erreichen wird größer.
Wir wollen für 2 Tage über Weihnachten nochmal Zweisamkeit genießen und in ein barrierefreies Baumhaus. Ich habe schon überlegt, ihn notfalls mit einem Wünschetaxi hinbringen zulassen. Aber jetzt müssen wir heute erstmal in den Kampf ziehen und hoffen dass uns die Chemo bitte nur etwas Zeit schenkt.

Ich höre in Dauerschleife ein Lied von Adel Tawil - bei dir -, dort singt er „wir geben alles doch niemals auf“.

Es ist alles so verdammt hart und ich wechsel ständig zwischen Traurigkeit gepaart mit Hilflosigkeit, Wut, Angst und tatsächlich auch mit den Gedanken, ich will diesen Weg nicht.

Es ist so unfair, so unsagbar gemein. Ich bin doch zuständig für Krankheiten und blöde Diagnosen, da kann er mich doch nicht einfach mir nichts, dir nichts auf der linken Spur überholen und vor mir gehen. Das geht doch einfach nicht. Es gibt noch soviel ungesagtes und noch so viele Pläne.

Sorry für mein langes Geschreibsel. Bitte drückt die Daumen für uns und ein bisschen mehr Zeit.

LG
Hoppas

Geändert von hoppas (20.11.2018 um 01:00 Uhr)
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