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Alt 25.06.2008, 20:37
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: Magenkrebs und Bauchfell-Metastasen - Prognose

Hallo Ulrike,

nein, sicherlich kennst Du die Aussage anders bzw. mit einigen Einschränkungen. Vermutlich kennst Du nur keinen der ein Carcinom am Magenausgang hat oder Du kennst Fälle mit Siegelringcarcinomen. Letztere erfordern den größtmöglichen Sicherheitsabstand beim "Schneiden".

Bei Adenocarcinomen, die immerhin über 95% ausmachen und hier wohl - trotzdem die Siegelringcarcinome ja gefühlt häufig im Forum stehen - die große Mehrheit ausmachen, geht man immer so von mindestens 7cm Schneiden im Gesunden aus. Aufgrund der Größe des Magens wäre es ziemlich unsinnig und für den Patienten sicherlicher eher von Nachteil weitergehend (komplett, also auch oben) zu resektieren. Wie Marco bereits anmerkte, ist der Restmagen schon ziemlich sinnvoll.
Bildlich kannst Du Dir die Entfernung an anderen Organen vorstellen. Man nimmt ja auch kein Stück Lunge oder eine Rippe heraus, wenn der Magen betroffen ist nur weil es anatomisch irgendwie ziemlich nah ist.

Es gibt also kein Für und Wider sondern einfach eine Entscheidung nach Lage des Tumors. Entweder es ist die Teilresktion möglich, weil der Tumor am Magenausgang liegt und genügend Abstand da ist, dann wird sie gemacht, 2/3,, oder eben nicht, dann wird eben komplett entfernt.

Mir geht es auch nicht darum Dich hier zu korrigieren, keinesfalls, verstehe es also bitte nicht falsch!
Ich habe mich nur in Daniela versucht hereinzuversetzen und überlegt, wie erschrocken sie sein muß, wenn sie so etwas liest und denkt man hätte das Risiko verändert wegen einer nicht kompletten Magenentfernung, obwohl das absoluter Quatsch ist weil die OP sicherlich, und auch das hat Marco ja bereits gesagt, überlegt und sinnvoll und das Optimum für eine individuelle Person war.

Ich persönlich finde es sinnvoll in solchen Situationen erst zu fragen ("ich meine gehört zu haben man sollte besser den kompletten Magen entfernen...") als im Brustton der Überzeugung etwas Falsches hier einzustellen, was im Zweifel nicht gerade wenige Leser bis zum Widerruf beim Arzt oder dem Nachlesen im Fachbuch schlaflose Nächte bereitet. Aber ich wollte weder Dich, liebe Ulrike, noch Dich, Berthold, kritisieren. Bitte also nicht falsch verstehen!

In diesem Sinne viele Grüße,
KL
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