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Alt 25.03.2009, 08:48
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Geht es nur mir so ???

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Zitat von Diana Valesko Beitrag anzeigen
L
Karin, ich freu mich, dass nun doch noch ein Foto von Deinen Eltern aufgetaucht ist. Auch wenn das Verhältnis nicht so liebevoll und innig war, meine Therapeutin sagt immer dass sich auch schwierige und negative Dinge einbleuen und verbinden, dass es hinterher genaus schwer ist, oder noch schwerer als bei intakten Eltern-Kind Beziehungen, weil ja das Buhlen um Liebe nicht mehr möglich ist und die Bestätigung vielleicht nie zu Lebzeiten gegeben wurde.
Gabi-Diana
Liebe Gabi,
ich glaube, was du schreibst, trifft zumindest bei mir den Nagel voll auf den Kopf - das erklärt vieles ...

Zum "Freundeskreis", ja, was soll man da sagen? In gewisser Weise (aus ihrer Sicht) haben sie wohl recht - ich weiß nicht, wie wir früher darüber gedacht haben ... Von mir selber kann ich halt nur sagen, dass ich oftmals bei Bekannten den Satz gebraucht habe "Gott sei Dank, er / sie hat's überstanden, ist jetzt aufgehoben, ohne Schmerzen" - das kam von mir irgendwie ganz automatisch, wenn jemand so lange und schwer krank war. Das ist ja auch der Grundgedanke bei meiner Mutter - aber eben für MICH, ANDERE sehen's ja oft ganz ganz anders ... Und es ist schon schwer, sich in einen engen Freund oder Angehörigen hineinzuversetzen - wie viel mehr dann in einen, der einem nicht ganz so nahe steht ...

Es ist schwierig, aber man sollte versuchen, es nicht persönlich zu nehmen - einfach ganz sachlich zur Antwort geben: "Du, sei mir nicht böse - das belastet mich alles sehr, mir ist einfach (noch) nicht nach Feiern zumute, und ich möchte euch nicht die Stimmung verderben." - normalerweise müsste dann jeder einen Gang zurückschalten ... In meinem Bekanntenkreis funktioniert es inzwischen sehr gut - ich krieg dann als Antwort "Du, das kann ich nachvollziehen - ich würd mich freuen, wenn du wenigstens auf eine Stunde kommst, aber wenn nicht, ist's auch gut - wir sehen uns dann mal allein auf eine Tasse Kaffee ..." Das tut mir gut, ich fühl mich verstanden, nicht unter Druck gesetzt. Aber man muss eben auch ganz deutlich machen, wie der eigene Standpunkt ist - dann macht man es dem Umfeld wohl auch leichter. Und wer's dann immer noch nicht versteht? Dem ist leider nicht zu helfen, und ich weiß, woran ich bin ...

Liebe Gabi,
ich wünsche dir so sehr, dass du etwas Abstand zum belastenden und verletzenden Verhalten deiner Mutter finden könntest ... Ich kann es mir so gut vorstellen, weil ich ja auch immer die Befürchtung hatte, dass es mit meiner Mutter auch so kommen würde ... Sie war ja schon vor ihrer Krankheit nicht so ganz einfach zu nehmen, und dann noch die Schmerzen, die Einschränkungen, die Angst, was alles noch kommen könnte - dass da einer unleidlich wird, ist absolut verständlich - aber schwer für das Umfeld.

Hoffentlich findet ihr eine vernünftige Lösung, wie es nach dem KH-Aufenthalt weiter geht. Ich halte euch ganz fest die Daumen

Alles Liebe - wir machen uns mal auf einen Kurzurlaub in die Nähe von Aachen auf, Sohnemann besuchen und neue Wohnung angucken ...

Herzlichen Gruß, und pass auf dich auf, ja?
Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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