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Alt 19.07.2004, 00:27
Gast
 
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Standard Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Liebe Tanja,

danke für Deine lieben Zeilen. Ja, ich verstehe wirklich sehr gut, wie Du auf mich hier reagierst!!! Und ich finde es sehr lieb! Hab Dank. Aber Du kannst mich natürlich nicht verstehen, weil Du meine "Story" nicht kennst.

Um Dir einfach zu "verifizieren", warum ich so reagiere, schildere ich Dir einfach mal meinen Krankheitsverlauf der letzten 34 Jahre:

Mit 12 Jahren wurde bei mir akuter Bluthockdruck festgestellt (z.T. 220/150. - Keine organische Ursache - erbbedingt.) Seitdem nehme ich Betablocker.

Mit 15 Jahren wurden mir "ganz normal" die Mandeln entfernt. Irgendwas ging schief - ich lag 2 Wochen im Koma und war nach ungefähr einem halben Jahr wiederhergestellt.

Mit 17 Jahren hatte ich als Beifahrerin einen schlimmen Autounfall. Sämtliche Rippen gebrochen, 3 Monate Krankenhaus.

Mit 19 Jahren wurde ich mit Verdacht auf Hirnhautentzündung ins Krankenhaus eingeliefert ( meine Oma starb daran mit 42 Jahren). Nach endlosen Untersuchungen inkl. Rückenmarkpunktion und 4 Wochen Isolierstation zeigte sich, dass ich einen Nierenstein hatte. Dieser wurde - inkl. der rechten Niere an Weihnachten 1977 entfernt.

Frag mich nicht, wie ich das gemacht habe, aber zwischendurch habe ich sogar eine richtig gute Ausbildung gemacht.

Mit 23/24 Jahren - inzwischen beruflich sehr erfolgreich, aber leider auch im Stress - chronische Magengeschwüre. War Dauergast in der Klinik.

Mit 27 Jahren - schwanger - Wunschkind. Schwere Blutungen in der 26. Woche. Blutdruck 250/160. Wäre fast krepiert. Frühgeburt nach Notoperation in der 28. Woche.

Mit 30 Jahren Pap 3D - Konisation. Ich war damals noch richtig optimistisch. Habe eine Sterilisation verlangt (nach einer Schwangerschaftsvergiftung sollte man nicht unbedingt noch nach weiteren Babies Ausschau halten.) Habe nach langem Hin und Her die Sterilisation erhalten. Der Chefarzt sagte damals, das sei völlig unnütz, da man mir ja wohl demnächst die Gebärmutter entfernen sollte. Leider sollte er recht behalten.

Ein halbes Jahr später wurde mir die Gebärmutter entfernt. Ich fand das nicht soo schlimm, da ich ja schon 30 Jahre alt war und mein "Frühchen" inzwischen 5 Jahre alt und gesund war. Im Gegenteil, ich genoss die Vorteile, die eine Gebärmutterentfernung ja nun mal mit sich bringt.

Viele Jahre Ruhe - und dann Vulva-Ca.

Kannst Du Dir jetzt vorstellen, warum ich nicht mehr endlos kämpfen will und kann?

Viele liebe Grüsse an Dich und alle, die dies lesen,
Eure
Helga
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