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Alt 18.12.2011, 03:03
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Liebe Ute,

ich weiss nicht, wie es ist, das eigene Kind zu verlieren. Ich weiss, wie es ist, die eigene Frau zu verlieren. Ich weiss inzwischen jedoch auch, dass die 35 Jahre mit meiner Frau nicht verloren sind für mich. Was ich jedoch verloren habe, sind die gemeinsamen Träume aus dieser Zeit. Was ich jedenfalls begriffen habe ist, dass wir das Leben weder planen noch Träume immer in Wirklichkeit umsetzen können. Und dass Leben auch Geburt und Tod bedeutet. Nicht nur für andere, auch für mich.

Schau ich in die Natur, so scheint es, als ob es da anders wäre. Ist es aber nicht. OK, die Jahreszeiten sind ein unveränderlicher Zyklus. Was jedoch nicht heißt, die Natur würde sich nicht verändern. Auch dort besteht das Leben aus den gleichen Abschnitten. Geburt, Leben, Tod.

Wir glauben, über der Natur zu stehen, sie zu beherrschen. Falsch. Wir sind ein winziges Rädchen. Wir glauben, die Natur austricksen zu können. Pustekuchen. Sie hat uns fest im Griff. Es liegt an uns, das zu erkennen und zu akzeptieren und danach zu leben. Mächtige Stürme zerstören Wälder, Landschaften und Küsten. Erdbeben, Vulkane verändert das Aussehen der Erde dramatisch. Der Mensch tut sein Übriges dazu. Vieles ist danach nicht mehr so, wie es war.

Was bleibt, ist der Rythmus der Jahreszeiten. Es geht weiter, als wäre nichts geschehen. In diesem Rythmus liegt die unerschütterliche Kraft der Natur.

Also kommen auch wir im Winter zur Ruhe und tanken neue Kraft für das nächste Jahr. Auf ein Neues geht es weiter im Rund der Jahreszeiten, geht es weiter im Leben. Mit seinen Zyklen. Unermüdlich.


So lese ich den Beitrag von Birgit weiter oben und ich gebe ihr recht: diese Einsicht ist hart und bitter erkämpft.


Alles Liebe,

Helmut
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