Thema: Vater HCC
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Alt 16.05.2018, 07:59
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Vater HCC

Tja... Ratschläge sind ja bekanntlich so eine Sache...

Also, in der Sache sehe ich es wie Du, ich stehe Nexa*ar sehr sehr skeptisch gegenüber und von letzten Strohhalmen, an die man sich klammert, obwohl doch "eigentlich" klar ist, dass man es damit nur schlimmer macht halte ich gar nichts.

Nur.

Meine Meinung tut hier absolut gar nichts zur Sache. Und, so leid es mir tut: Deine auch nicht. Wenn Dein Vater beschlossen hat, dass er auf die Ärzte hören und das Zeug nehmen will, dann ist die Entscheidung ja gefallen. Ob es die "richtige" war (falls es sowas gibt) wird sich zeigen...

Weißt Du, Xenia, eine Krebsdiagnose ist ein fürchterlicher Schock. Und man geht damit nicht gut um, sondern tut panisch irgendetwas, was einem gerade das Richtige erscheint.

Ich behaupte: IMMER. Behaupte: das geht JEDEM so.

Meine Schwester hat bei ihrer Diagnose nur blind auf die Ärzte gehört. Sie hat nicht gefragt, hat nicht nachgelesen, hat nur genickt und getan was die Halbgötter in weiß ihr gesagt haben. Es hat mich WAHNSINNIG gemacht, ich dachte, sie muss sich doch informieren, muss doch... MUSS...
Also ich meine Diagnose bekam, bin ich panisch zu x Ärzten gerannt, habe sie kaum ausreden lassen, Zweitmeinung, Drittmeinung... Ich hab das Internet auswendig gelernt, ich wollte ALLES probieren, ALLES und SOFORT... Ganz ehrlich Xenia: Das gelbe vom Ei war das auch nicht...

Was ich sagen will: Ich glaube es GIBT keine "richtige" Methode mit so einer Nachricht umzugehen. Man ist VÖLLIG überfordert, es ist ALLES zu viel... Man kann nur irgendwie am nächsten Tag wieder aus dem Bett aufstehen und einfach irgendwie weiterwurschteln, wie man meint, "richtig" kann man es nicht machen, dafür ist der Schock zu groß...

Dein Vater hat beschlossen einen Teil des "zu viel" auszublenden, er tut ganz einfach, was man ihm sagt.

Ob das klug ist, ist die Frage, es hängt ja von vielen Faktoren ab... Aber ehrlich gesagt denke ich manchmal es wäre besser gewesen, wenn ich das auch so gemacht hätte...

Einen Rat willst Du?

Nun. Meines Erachtens ist Dein Vater völlig überfordert (So fühlt man sich nach der Diagnose...). Und davon, dass Du jetzt noch etwas von ihm verlangst, was er gerade ausgeblendet hat, um nicht durchzudrehen, wird das nicht besser, sondern schlimmer. Mein Rat wäre nicht auf ihn einzureden, sondern zu versuchen die Anforderungen zu VERRINGERN. Nicht "Ich hab Dir 3 Bücher gebracht, Papa, Du musst Dich informieren und das dann entscheiden" - sondern "Okay. Wenn Du das so willst. Soll ich Dich morgen zum Arzt fahren? Ich kann auch Deine Steuererklärung fertig machen, dann hast Du das weg?"

Alles gute wünsche ich Euch!!!
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