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Alt 09.04.2014, 23:28
Drea2 Drea2 ist offline
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Standard AW: Ich bin so traurig, mein Paps hat schlimmen Prostatakrebs

Lieber Herr Burger,

ich möchte Ihnen gerne berichten, wie es bei uns nach der Diagnosestellung weitergegangen ist mit dem blöden Krebs.

Die Prostata wurde am 07.03 in der Uniklinik in Kiel entfernt. Mein Vater hat sich auf Anraten des Professors / Direktors der dortigen Urologie für die DaVinci-Methode entschieden, weil ihm mitgeteilt wurde, dass es dann kaum Blutverlust gebe und auch nicht allzu große Kontinenzprobleme befürchtet werden müssten.

Aufgrund der bereits im CT sichtbaren vergrößerten Lymphknoten (er hat zusätzlich seit Jahren eine CLL, die Lymphknoten sind durch diese Erkrankung seit geraumer Zeit eh größer als normal) wurden ihm neben der Prostata auch 32 Lymphknoten entfernt.
Die OP hat sehr lange gedauert.

In der Nacht nach der Operation erhielten wir einen Anruf aus der Klinik, weil mein Vater suspekt blutete, so dass man den Bauchraum eröffnen müsse, um nachzuschauen.

Es stellte sich dann wohl heraus, dass bei der OP eine Arterie über der Blase unbemerkt verletzt wurde, die genäht werden musste….aus minimalinvasiv wurden dann zwei OP`s und ewig viele Blutkonserven, die er brauchte.

Glücklicherweise ging danach alles gut, so dass er seit ca. 2 Wochen in der Reha ist.

Die Inkontinenz ist leider voll ausgeprägt, aber er berichtet von langsamer Besserung durch die ganzen Übungen.

Bereits kurz nach den OP`s sagte man uns, dass in "5 Monaten?" die Prostataloge nachbestrahlt werden sollte.
Es wäre ein positiver Schnittrand vorhanden und 2 der 32 Lymphknoten wären befallen.
Dann solle er auch eine Hormontherapie für "2 Jahre" machen.
Das alles wäre aber kein Problem, es würde sich schlimmer anhören als es ist.

Vor ein paar Tagen ist der histologische Befund eingetroffen.
Darin heißt es:
Gleason-Score 5 (90%) und 4(10%) = 9 (nach der Biopsie war es 4+5)
Tumorausbreitung extensiv extrakapsulär
positiver Schnittrand (hier verschiedene mm und Richtungsangaben…apikal, dorsal usw.)
3 von 32 Lymphknoten befallen (3/32)
Samenblasen beidseits befallen
metastasenfreies Fettbindegewebe
tumorfreies Respektat des ductus deferens links

abschließendes Tumorstadium:
C61.9 pT3b pN1 (3/32) L1 V0 Pn1 pR1, Gleason 5+4 = 9
C77.4

Was halten Sie von der Empfehlung, erst nach Monaten mit der Bestrahlung der Prostataloge zu beginnen?
Und wie soll ich die Empfehlung verstehen, eine "2-Jahres" Hormonbehandlung zu beginnen? Warum denn 2 Jahre?

Ich lese mir die möglichen Nebenwirkungen der empfohlenen "androgendepriativen Therapie" durch und stoße auf viele Probleme, die auftreten können…. von Störungen der Blutbildung bis hin zu signifikant erhöhter Mortalität durch kardiovaskuläre Nebenwirkungen.

Da mein Vater durch die CLL eh angeschlagen ist, was die Blutzusammensetzung angeht, habe ich Angst vor dieser ADT.

Ich würde mich über eine Antwort freuen.
Vielen lieben Dank und Grüße aus dem hohen Norden.

Andrea
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