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Alt 06.09.2007, 16:38
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Beitrag AW: Tamoxifen, Femara, Arimidex - Wer kennt sich aus?

Hallo Mädels,

danke für eure Antworten.

Hab' da jetzt 'ne Frage: der Arzt hat bei meiner Freundin Tamoxifen abgesetzt, danach erst Femara ausprobiert und jetzt Arimidex. Er sagt, daß sie nun nicht mehr zu Tamoxifen zurückkehren könnte. Warum nicht?

Sie sagt, daß die Nebenwirkungen von Arimidex ein einziger Horror sind und sie durch die Migräneattacken gar nicht mehr schlafen kann. Muß aber dazu sagen, daß sie schon immer unter Schlafstörungen gelitten hat, auch schon vor der Diagnose.

Außerdem ist sie familiär sehr stark psychisch belastet, Ehe läuft nicht gut, Mann kümmert sich nicht wirklich, will seine Ruhe und die Kinder zicken rum, wie das in dem Alter halt öfter ist. Sie helfen Null im Haushalt, maulen rum, wenn sie mal eine Kleinigkeit machen sollen.

Meine Freundin ist im Haushalt sehr ehrgeizig, alles muß immer tipp topp sein und sie überschreitet ihre Grenzen sehr, sehr häufig. Sie beneidet mich immer, weil ich mich ausruhen kann, wenn ich will. Ich habe keine Kinder (leider!) und keinen Job, bin also Zuhause, kann mir meine Zeit einteilen und das tu ich auch. Ich gönne mir Ruhepausen und genieße meine freie Zeit.

Sowas wünsche ich meiner Freundin eigentlich auch. Sie hat im Moment ständig das Gefühl, in einer ausweglosen Situation gefangen zu sein und ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann.

Ich habe ihr geraten, mal zu einem Pschologen zu gehen, jemandem ihre Geschichte und ihre Probleme zu erzählen, der außen steht. Zum ersten Mal scheinen meine Worte nicht an eine Mauer zu prallen. Sie hat eingesehen - jedenfalls beim Telefonat gestern -, daß es so nicht weitergehen kann. Sie ist physisch und psychisch echt am Ende und das ist doch der Nährboden für den Krebs. Ich habe ein bißchen Angst um sie, weil sie mir letztes Jahr einmal gesagt hat, am liebsten würde sie nicht mehr leben. Doch sie hat psychologische Hilfe bisher strikt abgelehnt und hatte im Januar im KH schlechte Erfahrungen mit einer Psychologin gemacht, was die Sache noch erschwert.

Tut mir leid, daß ich hier so'n bißchen rumjammere, aber ich habe gemerkt, daß es mir guttut, mal darüber zu schreiben. Ich kann eigentlich sonst mit niemandem wirklich darüber reden. Klar, ich erzähle das alles auch meinem Mann, aber er kann sich da nicht wirklich reindenken und er hat schon immer so seine Probleme mit meiner Freundin und ich kann auch verstehen, daß er schon genug mit meinem Krebs zu tun hat und sich dann nicht auch noch mit der Krankheit meiner Freundin befassen kann und will.

Danke, daß ihr zuhört.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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