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Alt 27.07.2015, 20:33
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grete612 grete612 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Metastasen - gibt es Hoffnung?

Liebe Anni,

Danke für deine Nachfrage, ich wollte heute Abend sowieso noch was schreiben.
Es ist alles irgendwie kompliziert. Mein Vater war heute morgen bei seinem Hausarzt, um sich den Arztbrief, den er vor 7 Wochen nach der Leberteilresektion bekommen hat, mal "übersetzen" zu lassen, da steht ja so viel Fachchinesisch drin, dass wir nur die Hälfte davon verstehen.
Der Hausarzt war äußerst taktlos und schon fast unverschämt und meinte nur, dass mein Vater eigentlich schonmal das Testament aufsetzen soll, weil diese Diagnose "katastrophal" sei. Er wolle sich nicht auf einen Zeitraum festlegen, aber seine Tage seien wohl gezählt. Das hat er auch sehr taktlos übermittelt, so dass mein Vater völlig durcheinander heimgekommen ist und fix und fertig mit den Nerven war.
Danach haben wir auch in Mainz bei seinen behandelnden Chirurgen angerufen um nach den CT Ergebnissen zu fragen. Die meinten dann, dass es völlig unverschämt ist so eine Aussage einem Patienten gegenüber zu äußern, und dass es den Tatsachen wohl auch nicht 100% entspricht. Sie sagen aber dass man sich drauf einstellen muss, dass dieser Tumor metastasierend ist und jederzeit wiederkommen kann, egal wie oft man ihn rausschneidet, er kann jederzeit wiederkommen. Dessen sind wir uns aber auch vollkommen bewusst. Was uns irgendwie getroffen hat, obwohl es uns eigentlich hätte klar sein müssen ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor nicht wiederkommt sehr gering ist, und es sehr wahrscheinlich ist, dass mein Vater nicht mehr komplett geheilt werden kann. Das war die letzten 6 Monate unser Ziel.
Es ist natürlich immer ein Schlag ins Gesicht wenn man sich irgendwie damit abfinden muss, den Tod als mögliche Konsequenz anzunehmen.
Auf dem CT haben sie wohl ein paar kleinere Sachen entdeckt, vorallem in Leber und Bauchfell, aber sie wollen jetzt erstmal das nächste CT in 6 Wochen abwarten, weil sie nicht genau erkennen können, ob es sich um Metastasen handelt oder aber um die Vernarbungen der OP die ja erst 7 Wochen her ist.

Das heißt jetzt für uns wir warten weiter und versuchen den Kopf so weit oben zu lassen wie es geht, so schwer es auch fällt.

Ich hoffe dir gehts auch gut und wünsche dir einen schönen Abend!

Liebe Grüße, Grete
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Es kommt oft anders. Das ist ein wahres Wort und zugleich auch ein guter Trost, der dem Menschen in seinem Erdenleben auf den Weg gegeben worden ist.
Wilhelm Raabe (1831-1910)
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