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Alt 27.10.2002, 16:55
Gast
 
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Standard Nebenwirkungen von Tamokadin (Tamoxifen)

Hallo, Dascha! Bleib beim Femara, so kann ich dir nur raten, denn ich selbst nehme es auch und habe noch keine der Nebenwirkungen bei mir entdeckt, die ich unter Tamoxifen hatte. Nach jetzt 1 1/2 jahren Einnahme bin ich nach wie vor zufrieden mit dem Medikament. Ärzte -auch an der Therapie unbeteiligte - wollen es mir natürlich immer wieder ausreden, weil es ja soooo teuer ist. Dann kontere ich immer: ist mein Leben das nicht wert? Und schon sind sie still. Ich nehme es ein, um einen Rückfall, sprich Rezidiv, zu vermeiden. Das ist doch nur recht und billig! Denn Krebsnachsorge ist einfach teurer als entsprechende Vorsorge.
Aber zurück zum Thema "Grauer Star". Seltsam ist, daß ich diesen massiv bekam, bevor überhaupt die Krebsdiagnose bei mir gestellt wurde. Kurzsichtig mit 7,5 Dioptrin klagte ich ´98 und ´99 über zunehmende Sehschwierigkeiten, von der Optikerin kriegte ich als Erste die Aussage, vielleicht grauer Star, dies wurde dann durch meinen Augenarzt bestätigt und er konnte monatlich meine abnehmende Sehfähigkeit messen, zuletzt war ich bei 30 %Sehfähigkeit auf dem linken Auge und noch 50 % auf dem rechten Auge. Folglich bekam ich im März 99 eine beidseitige Staroperation verpaßt und wurde so von der Blinden zur Sehenden!! Toll, nach 35 Jahren Kurzsichtigkeit konnte ich wieder mit 0 Dioptrin sehen (ausgenommen die normale Altersleseschwäche, die mich auch bereits mit 43 erwischt hatte). Dagegen hilft aber eine normale Lesebrille mit 2,5-Stärke. Kurz nach den beiden Staroperationen ging ich zur Mammo und Ultraschall-Untersuchung und ping, Turmor von 3 cm. Es folgte die übliche Behandlung - Brustamputation mit Aufbau durch Latissismus-dorsi-Plastik, Chemo mit EC, und Tamoxifen. Noch im Krankenhaus bekam ich die erste Chemo mit Epirubicin und hatte 1 Tag später einen schwarzen Balken im rechten Auge, schrie vor Entsetzen auf der Station rum, konnte mich überhaupt nicht beruhigen, weil ich um mein Augenlicht fürchtete. Nach Stunden erst verschwand der schwarze Balken, aber eine seltsame Trübung ist geblieben. Als ich Tage später den klinik-eigenen Augenarzt auf einen Zusammenhang zwischen Chemo und dem Vorfall ansprach, sagte dieser: Davon hätte er noch nie gehört, das könne er sich auch gar nicht vorstellen.(O-Ton). Wochen später habe ich meinen eigenen Augenarzt aufgesucht und ihn ganz direkt gefragt, ob eine Chemo Auswirkungen auf die Augen hat und er hat mir dies voll bestätigt, selbstverständlich, das kann als Nebenwirkung durchaus vorkommen. Zurückgeblieben ist also auf dem rechten Auge eine sog. Glaskörpertrübung. Über solche Risiken wurde ich nicht vor der Chemo aufgeklärt, überhaupt über viele andere Nebenwirkungen nicht wie Verstopfung, Gesichtslähmung und andere schlimme Sachen. Daher ist es gut, wenn Frauen vor OP und Chemo hier mehr erfahren. Herzliche Grüße von Monika aus Bonn und alles gute für deine Augen. :=))
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