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Alt 27.11.2007, 14:40
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: Inoperabler BSDK mit multipler Metastasenbildung in der Leber

Hallo Thomas,

ich wollte auch nicht Berlin und das Virchow nicht heruntersetzen. Sorry, wenn das so ankam!
Ich mache es mir zugegeben auch immer sehr einfach: Ich sehe hier jede Menge Zahlenkolonnen. Diese Zahlen haben eine sehr große Spannweite, was diesen - teilweise grotesken - Qualitätsunterschied in der Behandlung zeigt. Der ist, zumindest theoretisch, nicht notwendig. (Den (Qualitätsunterschied) man letztlich, da man die Qualität als Patient oder auch als behandelnder Arzt, nicht feststellt. Man sieht ja auch bei Onkologen und Chirurgen nur das, was man verstehen kann. Die Form und die Geduld, mit der sich ein Arzt um einen Patienten kümmert, sagt ja überhaupt gar nichts über dessen Qualität als Arzt aus. (Was wiederum auch nicht heißen soll, daß die Ärzte am Virchow nicht gut _und_ verständnisvoll sind, es sind ja wirklich gute Leute bei, ohne Frage.) Man würde sicherlich einen verständnisvollen Arzt vorziehen, aber ob das sinnvoll ist, kann man als Patient oder überweisender Arzt nicht beurteilen. Selbst bei gleichem Medizinstudium sind also die Grenzen bereits in der Facharztausrichtung gegeben. Hat man einen vollständig anderen Beruf, ist die Beurteilung noch schwerer. Wenn man nicht weiß, daß es andere Möglichkeiten gibt, geht man davon aus, daß eine Lösung optimal scheint, obwohl sie suboptimal ist. Der Kern liegt ja in dieser "Aschenputtel-Problematik"[1]: Innerhalb kurzer Zeit unterschiedliche Qualitäten strikt trennen. Wenn man jetzt die fünf größten Zentren untereinander nach allen möglichen aus Sicht eines Patienten sinnstiftenden und objektiven Kriterien unterscheidet, landen immer Hamburg und Heidelberg mit Abstand für Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen an der Spitze. Was, wie in einem anderen Beitrag geäußert, wieder zu mehr Patienten führt, mehr Erfahrung und Wissen und damit einem weiteren Ausbau des Abstands usw. M.E. sollte man das Wissen um diese Position für sich selber möglichst nutzen.)

Als Rheinländer ist mir darüber hinaus natürlich ohnehin alles suspekt, was östlich der Elbe liegt. :-)

Um jetzt nicht weiter abzuschweifen - es ist m.E. ein echt interessantes Thema - sende ich Dir an dieser Stelle viele Grüße und vor allem natürlich weiterhin so viel Erfolg in der Behandlung. Wenn das Wasser wieder weg ist, kommt auch die Kraft wieder.

vG, KL


[1] Falls die Gebrüder-Grimm-Lektüre nicht mehr präsent ist: Aschenputtel erhält von der (natürlich bösen) Stiefmutter den eigentlich unerfüllbaren Auftrag innerhalb kurzer Zeit eine große Menge (in Asche geschütterer) Linsen nach Qualität zu sortieren.
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