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Alt 03.07.2007, 14:16
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mock mock ist offline
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Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Liebe Lena,
ich hatte dir heute früh schonmal ausfühlich geschrieben, beim Abschicken ist mir der Computer leider abgestürzt
Ich befinde mich gerade in der selben Situation wie du. Bei meinem Papa (76) sind vor 8 Wochen Knochenmetastasen (Wirbelsäule und Rippen) diagnostiziert und danach der MAgenkrebs gefunden worden.
Ihm sollte dann der MAgen rausoperiert werden - bei der OP fand man dann leider Bauchfellmetastasen, die das verhinderten, der MAgen blieb also drin und man hat nur eine Umgehung gelegt, damit er später nicht verhungern muss.DIese Erfahrung war natürlich sehr frustrierend, ich hätte sie uns gerne erspart....
Nun bekommt er eine Chemotherapie mit 3 verschiedenen Mitteln (aber kein CIsplatin - welches ja wohl hammermäßige Nebenwirkungen hat).
Der Arzt sagte mir auf Nachfrage, dass er (falls die Chemo wirkt) eine Lebenserwartung von grob 1 bis 1 einhalb JAhren hat, sollte die CHemo nichts bringen würden ihm vielleicht 3 bis 6 MOnate bleiben.
Nun machen ihm aber die Knochenmetas schwer zu schaffen. 2 davon sind so groß, dass sie die ganze Zeit auf den NErv drücken, warum er auch sehr oft ziemliche Schmerzen hat und in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. ER weigert sich aber MEdikamente dagegen zu nehmen (weil er Angst vor Abhängigkeit hat und befürchtet, dass ihm später , wenn die SChmerzen noch schlimmer werden nichts mehr helfen könnte ! LEider lässt er sich auch durch Zureden vom ARzt nicht von dieser EInstellung abbringen)
Nun soll er ab morgen noch zusätzlich zur Chemo Bestrahlungen bekommen, die die Knochenmetas kleiner werden lassen, falls das niicht passiert müsste er (HOFFENTLICH NICHT!!!!!) an der Wirbelsäule operiert werden.

Psychisch versuche ich für ihn als Gesprächspartner in jeder Beziehung für ihn da zu sein. (Ich wohne nicht im selben Ort, wir telefonieren aber viel). Wenn er jammern will (wozu er alles Recht der Welt hat, auch wenn meine Mutter das von ihm oft nicht hören möchte) höre ich zu und frage nach, merke aber auch schnell, wenn er nicht über seine Krankheit reden will und schwenke dann auf alltägliche Themen. Wenn ich ihn besuche, versuche ich ihn durch Gespräche abzulenken, indem ich oft an frühere Erinnerungen anknüpfe und was meine MUtter und ich auch immer wieder versuchen , ihn durch irgendwas auch mal zwischendurch zum Lachen zu bringen(Auch wenn die Situation alles andere als lustig ist und meine Mutter neben vielen Krankheiten auch noch Parkinson hat !).
Genauso hab ich aber gerade als die Diagnose frisch war öfters mit ihm zusammen geweint und denke das ist wichtig, dass (gerade Männer) ihre Emotionen raus lassen.

Du fragst, ob was anderes sinnvoll ist außer CHemo. Ich habe gleich am Anfang verschiedene Bücher gekauft unter anderem eins , wo alle (auch alternativen ) Methoden beschrieben wären. Diese sind aber zum Teil mit sehr viel Aufwand (und zweifelhaftem ERfolg) verbunden, welchen meine Eltern in dieser Situation nicht mehr hätten auf sich nehmen können. (Andere Städte)
ICh habe beim Hausarzt noch bewirkt, dass er nebenbei eine Misteltherapie machen lässt. Weiß nicht, ob es was bringt, man klammert sich halt an alles....
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute

Elke
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