[Celina]

Liebe Linda,
es tut mir leid, dass deine liebe mama gestorben ist. vor allem weil sie noch zehn jahre jünger war, als meine mama.
meine ma ist am 6.september gestorben, an brustkrebs. die anderthalb jahre, in denen sie versuchte den krebs zu besiegen waren für mich die absolute hölle. jetzt ist es einfach nur noch ein schwebezustand in dem ich mich befinde.
meine gefühle schwanken ziwschen wut und trauer. ich bin wütend, dass sie mich einfach alleine gelassen hat, einfach gegangen ist ohne noch einmal etwas zu mir zu sagen. ich war zwar bei ihr, aber die letzten tage konnte sie nicht mehr. ich weiß einfach nicht wo sie ist, mein glaube an etwas nach dem tod, himmel, engel irgendetwas, hat mich verlassen. der glaube, dass am ende doch noch alles gut wird hat sich dann noch mehr verflüchtigt, als ich letzte woche eine fehlgeburt hatte.
warum meldet sie sich niocht bei mir? ich wünschte sie würde mir irgendwie ein zeichen geben, dass sie da ist. das irrationale vermischt sich mit dem rationalen denken und ich weiß weder vor noch zurück.
ich schreibe dir, weil ich nicht weiter weiß. weil sich niemand wirklich vorstellen kann, wie ich mich fühle. der mensch, der mir so wichtig war, so viel gegeben hat, fehlt einfach jede minute. meine heimat ist weg. es gibt keinen vater oder geschwister, die mit mir trauern...
ich hab den sinn des lebens verloren, perspektiven...
es gibt nichts mehr worum ich mich kümmern kann, nicht um sie, ihren haushalt, nicht das thema brustkrebs. all das was mir in den letzten jahren die kraft geraubt hat, fehlt jetzt. ich würde mich auch gerne vielleicht engagieren bei irgendwelchen krebsinitiativen, aber wo soll man da fragen?!
ich würde mich freuen, wenn du antwortest, oder irgendjemand, dem es auch so geht wie mir...
alles liebe und gute
sarah