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Alt 23.04.2013, 11:38
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lohmo lohmo ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und so viele Fragen

Ein bisschen spät, denn nu is der Port ja schon drin (gratuliere! War auszuhalten?!?) aber dennoch ein paar Ermutigungen mit auf den Weg:
Zum Port selber: ich hab ihn rechts und hab kaum Probleme damit. Natürlich hat´s anfangs ein bisschen geziept, ist ja nun mal ein echter Eingriff, aber jetzt bin ich heilfroh dass ich ihn habe und nicht ständig einer an meinen Venen rumpiekst Prinzipiell kannst du eigentlich nach Abheilung der OP alles damit machen wie vorher...

Haare? Welche Haare?
Nee, im Ernst, das Thema hat mich ziemlich gebeutelt. Die ersten desertierten 2,5 Wochen nach der ersten Chemo, die 3 Tage in denen immer mehr verlustig gingen fand ich psychisch UNd physisch echt tragisch, zumal jede Haarwurzel ziepend und reissend protestierte! Bis zu dem Moment an dem ich endlich den Schädel rasiert habe! Das war ein echter Befreiungsschlag! deshalb würde ich, hätte ich erneut die Wahl (NEE! Gott behüte!!), gleich beim ersten auffälligen Verlust radikal rasieren. Jetzt ist alles glatt und easy und irgendwie hat die Glatze sogar was
Ich hab sogar den Schritt nach vorne gewagt und meinen Leuten direkt ein erstes Foto geschickt, damit jeder für sich selbst den ersten Schreck verdauen konnte (und nicht mich mit großen betroffenen Rehaugen angucken muss). Und das war prima, jeder hatte Zeit sich darauf einzustellen und das Echo war dann sehr aufbauend! Zu Hause renn ich nur oben ohne rum (es ist aber ein bisschen frisch auf´m Gipfel...); nur raus trau ich mich nicht... Kommt vielleicht noch...

Essen? Ja, gerne! Wonach immer dir ist, natürlich gerne gesund, aber gönn dir auch die kleinen Sünden hier und da wenn dir danach ist!! Du brauchst Kraft! Und die kommt auch ein bisschen mit dem Genuss. Und der ändert sich auch mal! Wichtig ist, glaube ich, sich´s so gut gehn zu lassen wie irgend möglich, was immer das im Einzelnen für dich bedeutet!
Ich hab mich zur Unterstützung der Chemo an einen Arzt mit Schwerpunkt Naturheilkunde gewandt. Und der begleitet mich nun mit 1-2Massnahmen. (Es gibt viele verschiedene Ansätze, da will ich gar nicht so tun als hätte ich der Weisheit Schluss. Für mich ist es enorm aufbauend, selbst etwas zu tun was ich für wichtig und richtig halte.)

So, und ganz wichtig, zum Schluss:
Es ist gut, dass dein Freund an deiner Seite steht und dich unterstützt! Ihr habt einen langen Weg vor euch, und deshalb finde ich solltet ihr frühzeitig und in aller Ehrlichkeit auch eure Ängste und Sorgen teilen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist was Schönes, aber vergiß nicht dass Du deine Kraft zum Kämpfen brauchst! Und bestimmt wird es auch für ihn leichter, wenn er weiß er kann aktiv dein Partner in diesem Kampf sein und muß nicht aus dem OFF zugucken, weil du ihn nicht belasten willst... Trau ihm das zu!
Leicht ist es sicher nicht! Und es dauert vielleicht eine Weile. Klar! Aber ich denke ihr seid euch das wert, oder?

Langer Rede kurzer Unsinn:
Ich wünsch dir von Herzen alles Liebe!
Mo
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