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Alt 09.11.2009, 21:32
Asila Asila ist offline
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Registriert seit: 09.11.2009
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Standard AW: Borderline Tumor mit Mitte 20 - Eierstock entfernen?

Hallo,

ich bin zwar älter als du, aber war bei meiner Diagnose Borderline auch noch kinderlos mit Kinderwunsch.

Ich habe vor einem Jahr einen und einen halben Eierstock entfernt bekommen, ich hatte einen Borderline Kat. 1C, glaube ich.

Im Krankenhaus wusste erstmal keiner so recht Bescheid, einige Internisten waren sogar für eine Chemotherapie, mein operierender Arzt hat aber eine zweite Meinung eingeholt, und mir dann auch gesagt, dass das unnötig ist.

Ich habe mich dann auch hier informiert und das bestätigt bekommen:
http://www.eierstockkrebsforum.de/ht...ine-tumore.php
Die Seite ist vom europäischen Kompetenzzentrum für Eierstockkrebs und dieser Arzt wurde in anderen Borderline-Foren empfohlen, mich haben die Informationen dort doch beruhigt.

Mir wurde dann von meinem Arzt gesagt, ich solle meinen Kinderwunsch schnell verwirklichen und danach eine Total-OP machen lassen, also Bauchfell, Blinddarm, Gebärmutter und den übrigen Eierstock raus.

Ich war vier Wochen nach der OP zum Kontrollultraschall und hatte eine Neubildung am Eierstock, die vom Aussehen auf einen Borderline hingedeutet hat.

Nach diesem Ergebnis ging es mir natürlich garnicht gut. Ich bin verheiratet und wir wollten beide eigene Kinder, mein Mann noch mehr als ich, und es sah danach aus, dass es nicht mehr klappen wird.
Allerdings hat sich bei allen darauffolgenden Kontrolluntersuchungen gezeigt, die jetzt schon drei Monate auseinanderliegen, dass der Tumor nicht wächst.

Ich habe auch eine Hypnosetherapie gemacht, was mir sehr geholfen hat, nicht mehr so viel Angst zu haben.

Mittlerweile bin ich schwanger im sechsten Monat, es ging ganz schnell, trotz dem fehlenden Eierstock, vorher wurde mir gesagt, dass man auch zur Not während der Schwangerschaft operieren könnte nach dem dritten Monat.

Momentan ist eine OP allerdings keine Option für mich. Ich müsste auch wenn der Tumor entfernt werden würde, regelmässig zur Kontrolle, also kann er genauso gut auch drin bleiben, wenn er nicht wächst.

Ein Borderlinetumor streut ja keine Metastasen, im schlimmsten Fall würde er ja "nur" das Gewebe drumherum zerstören. Dann könnte ich mich also immer noch total operieren lassen, falls er wächst.

Übrigens sollte zu Beginn auch der Eierstock mit raus, wenn der Tumor operiert worden wäre, weil man ihn wohl nicht klar abgrenzen konnte, mittlerweile hat sich das Gewebe aber soweit erholt, dass man wohl auch noch einmal erhaltend operieren könnte.

Ich habe zwar manchmal noch ein etwas mulmiges Gefühl, wenn ich drüber nachdenke, komme aber im Großen und Ganzen ganz gut damit zurecht, einen Tumor in mir zu haben.

Ich weiß natürlich auch nicht, ob ich mich richtig entschieden habe, und wie es in den nächsten Jahren weitergeht, aber ich fühle mich auch noch nicht bereit mit Anfang 30 für eine Total-OP, selbst wenn ich schon Kinder hätte, wäre meine Entscheidung so ausgefallen.

Ich hoffe, du findest einen Weg für dich, mit deiner Diagnose zu leben, ich würde dir raten, Unterstützung bei einem Therapeuten zu holen, es ist immer gut, mit einer neutralen Person über seine Ängste und Befürchtungen zu sprechen.

Und ich wünsche dir natürlich auch, dass dein Befund erstmal so bleibt.
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