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Alt 13.09.2016, 14:38
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Wo nimmt man Kraft her?

Hallo an alle,

ich hatte - als selber betroffen - nach der Chemo den großen Zusammenbruch. Den ganzen Tag nur noch Angst und geheult. Es hörte gar nicht auf. Durch "Vitamin B" bekam ich schnell einen Termin bei einer lieben Psychologin, wo ich mich die erste zeit ausheulen konnte. Dann wurde es besser. Hat mir gut getan, und wenn Ihr Psychologen an der Hand habt, ist das schon mal gut.

Die zweite Sache, die mir immer hilft, wenn die Gedanken zu sehr kreiseln, ist Ablenkung - irgendeine Sache, bei der man sich konzentrieren muss. Das können auch Handarbeiten sein, Malen, Töpfern - was auch immer.

Die Angst geht niemals weg, das höre ich auch von betroffenen Freunden. Aber je länger es her ist, desto mehr überwiegt wieder der Alltag, und sie ist nicht mehr so vordergründig, kommt allerdings wieder vor jeder Untersuchung.
Das mit dem In-sich- reinhorchen und bei jedem Zwicker Panik schieben ist auch normal. Ging mir auch so. Mit der Zeit weiß man es aber zu wichten. So ungefähr: Jetzt schmerzt es hier, und da weiß ich, dass sich in 2 Minuten die Blähung meldet. Oder: Heute schmerzt der ganze Bauch - naja, wieder mal eine bestimmte Wetterlage. Das muss man aber erst mitbekommen, und das dauert ein bisschen. Mein Mann sagt zwar nicht viel, aber wenn ich mal das Gesicht verziehe, merke ich auch an seiner Reaktion, dass sofort die Alarmglocken schrillen. Also: lasst die Zeit für Euch arbeiten, Geduld, Geduld!

Safra