Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 11.09.2009, 13:32
Bremensie Bremensie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard Komme immer noch nicht klar

Hallo,
ich habe mich nach sehr langem Zögern entschlossen hier im Hinterbliebenen Forum nochmal einen eigenen Beitrag zu verfassen. Am 17. Februar letzten Jahres verstarb mein Lebensgefährte, mit dem ich 6 Jahre zusammen war, an Lungenkrebs(Asbestose). Ich muß dazu noch sagen dass mein Lebensgefährte schon 15 Jahre an Morbus Bechterew litt. Außerdem war er starker Raucher. Er hat mit 15 Jahren angefangen zu rauchen. Das erst einmal zur Vorgeschichte.
Wegen seiner Morbus Bechterwkrankheit war mein Lebensgefährte bei einem Reumatologen in Behandlung. Soweit so gut. Durch die MB hatte mein Lebensgefährte u.a. viel mit Rückenschmerzen zu tun. So weit so gut.
Anfang 2007 bekam mein Lebensgefährte so einen richtigen hartnäckigen Husten. Für mich hatte dies nichts mehr mit dem nRaucherhusten zu tun. Ich bat ihn doch einfach mal zum Arzt zu gehen. Doch sein Spruch war: Was von selbst kommt kann auch von selbst wieder gehen. Ich hatte damals schon den Verdacht dass dieser Husten auch eventuell auf LK hindeuten könnte. Auch traten vermehrt , wie mein Lebensgefährte sagte Ischiasschmerzen auf. Hat er aber auf seine MB geschoben. Mitte August 2007 kam dann noch häufigere nächtliche Atemnot dazu. Auch wenn wir getrennte Schlafzimmer hatten habe ich dies mitbekommen. Wieder bin ich mit der Bitte an ihn herangetreten doch bitte zum Arzt zu gehen. Er war damals 62 Jahre alt und wegen seiner MB im Vorruhestand. Er hat trotz aller Luftbeschwerden weiter geraucht. Ende August kam ich dann von der Arbeit nach Hause und da sagte mein Lebensgefährte mir dass er eine überweisung zu einem Lungenfacharzt hätte und sein Arzt dort auch schon einen Termin für ihn ausgemacht hätte mit Verdacht auf Lungenentzündung. Nachdem der Lungenfacharzt mit seinen Untersuchungen durch war hat er meinen Lebensgefährten sofort in die Lungenklinik hier am Ort eingewiesen. Mein Lebensgefährte sagte mir wegen beidseitiger Lungenentzündung. In der
Lungenklinik kam er sofort an den Antibiotikatropf. Es wurden dann noch weitere Untersuchungen gemacht. Laut meines Lebensgefährten um LK auszuschließen. Doch als alle Untersuchungsergebnisse beisammen waren war das Ergebnis dass es doch Lungenkrebs ist. Was mich geeärgert hat ist das er trotzdem weitergeraucht hat. Mein Lebensgefährte hat u.a. alles was Krankheit betraf mit sich selbst ausgemacht hat. Er hat darüber weder mit seiner verheirateten Tochter gesprochen noch mit mir. Er hatte ein nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom Stufe IV.
Er fing dann mit einer ambulanten Chemo an. Durch forschen im Internet habe ich natürlich herausbekommen dass es gar nicht gut um meinen Lebensgefährten stand. Ich wusste auch dass so eine Chemo kein Spaziergang ist. Mein Lebensgefährte hat auch erstmal keine Hilfe(sprich Pflege von außen zugelassen).Auch seine Tochter konnte ihn nicht dazu überreden. Also habe ich auf der Arbeit(Schule) die Situation geschildert und drum gebeten dass ich mein Handy eingeschaltet lassen darf. Jeden Tag wenn ich von der Arbeit nach Hause kam hatte ich Angst dass er nicht mehr lebt. Sein Allgemeinzustand wurde ja immer schlechter nach jeder Chemo. Er nahm auch ab. Morgens wenn ich zur Arbeit ging habe ich in sein Zimmer geschaut ob er noch lebt. Krankenhaus und zu Hause wechselten sich ab. Wegen der Schmerzen(Aussage meines Lebensgefährten wegen seiner MB).
bekam er dann Morphiumtabletten. Davon fing er dann auch an zu halluzinieren. Irgendwann durfte auch eine häusliche Pflege beantragt werden. Mei Lebensgefährte machte auch eine starke Persönlichkeitsveränderung durch. Das gipfelte dann mit darin dass er sagte als es ins Krankenhaus ging zu mir sagte:"Du kannst mich ja nicht schnell genug los sein." Ich muss sagen das ich nicht immer solche Aussagen hinnehmen konnte und ich auch ab und an geplatzt bin. Arbeit und die Sorge um meinen Lebensgefährten sind auch bei mir nicht ganz spurlos vorüber gegangen.
Dann kam der 16.02.07. Ein paar Tage vorher wurde mein Lebensgefährte wieder ins KH eingewiesen weil er trotz Sauerstoffgerät kaum Luft bekam.
Am 16.02.07 habe Ich meinen Lebensgfährten wie jeden Tag im KH besucht. Diesmal allerdings am Vormittag.Trotz Sauerstoffzufuhr stand er ständig auf und ist ans Fenster gegangen und hat es geöffnet um mehr Luft zu bekommen. Gegen Mittag habe ich mich dann von ihm verabschiedet und er sagte mir was ich ihm am nächsten Tag mitbringen solle. Ich habe dann noch eine Bekannte besucht die dort auch im Krankenhaus lag. Allerdings in einer ganz anderen Abteilung. Nach dem Besuch bei ihr habe ich noch kurz was eingekauft und bin dann nach Hause gefahren. Ich saß noch nicht mal richtig im Sessel da ging das Telefon. Am anderen Ende war der Stationsarzt um zu sagen dass es mit meinem Lebensgefährten zu Ende geht. Ich habe dann noch seine Tochter informiert und wir sind zusammen ins KH gefahren. Als wir ankamen war mein Lebensgefährte schon nicht mehr bei Bewußtsein. Er bekam über einen Tropf starke Beruhugigungsmittel und Morphium. Der Mann der noch mit ihm im Zimmer war war in ein anderes Zimmer verlegt worden. Ich habe dann mit der Tochter meines Lebensgefährten am Bett gesessen und jeder hat eine Hand von ihm genommen. Die Betreuung durch die Nachtschwester war liebevoll sowohl uns gegenüber als meinem Lebensgefährten gegenüber. Ich habe mit seiner Tochter zusammen meinem Lebensgefährten gegenüber signalisiert dass er gehen darf wenn er das möchte. Am 17. 02.08 um 01.30 Uhr ist er dann für immer eingeschlafen. Ich hbe dann nochmal mit dem Arzt gesprochen und der sagte mir dass mein Lebensgefährtr wusste wie es um ihn steht er aber nicht wollte dass seine Tochter oder ich darüber informiert werden. Aber wenn ich genau um seinen Zustand gewusst hätte wären vielleicht manche Reaktionrn anders ausgefallen.
So jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben aber einmal musste alles raus. Auch wenn ich eine liebe Freundin habe der ich alles sagen kann. Aber hier im Forum gibt es sicherlich Menschen die ähnliche Erlebnisse hatten und wissen wie es in mir aussieht.
LG Erika
Mit Zitat antworten