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Alt 20.04.2005, 10:17
Gast
 
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Standard Brustkrebs und kleine Kinder

Liebe Angelika
Ja, ich habe meiner Kleinen auch immer alles gesagt, halt einfach in für sie verständlichen Worten. Sie hatte keine Mühe mit meinem veränderten Körper, findet mich immer noch die Schönste... (wie wohltuend). Viel schwerer waren für sie Zeiten, in welchen es mir seelisch nicht so gut ging. So zu Beginn als alles sich überstürzte und mir der Boden unter den Füssen wankte. Diese Verunsicherung setzte ihr sehr zu. Auch später als man nicht sicher war, ob der Krebs noch unter der Chemo gestreut hatte, hatte ich eine Phase der Panik und sie litt still mit. Schrecklich. Ueber Wochen waren plöztlich alle ihre Kuscheltiere Mutter- und Vaterlos, etc. Ueber die ganze Zeit hinweg war die Bedrohung meines Lebens als Frau nur zweitrangig im Vergleich zur Bedrohung von mir als Mutter. Dies ist so grausam. Nicht nur wir sind bedroht, sondern unsere Kinder auch. Wie gerne würden wir alle unsere Kinder aufwachsen sehen, nicht wahr?
Während der Chemo wusste ich manchmal nicht, wie ich das mit der Kleinen auf die Reihe kriegen sollte, so viel Kraft kostete mich das Ganze. Aber genauso viel Kraft, wenn nicht noch mehr schenkte sie mir auf der seelischen Ebene. Eines Tages sagte ich zu meinem Mann, dass ich gar nicht wüsste, wo der Krebs denn Platz habe in mir. Da sei doch alles voll Liebe...
Ich bin dem Leben so dankbar für dieses Kind und geniesse die Zeit mit ihr jeden Tag. Ich wünsche Dir, Angelika, dass Du noch ganz viel Zeit haben wirst! Liebe Grüsse
Barbara
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