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Alt 02.01.2009, 17:31
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Registriert seit: 21.10.2008
Beiträge: 232
Standard AW: aussichtsloser Kampf ???

Liebe Claudia,

für Außenstehende, die die Situation nicht direkt erleben, ist es immer ein wenig schwer(er), eine gute Antwort zu geben. Aber ich kann mich Heike und Nikita nur anschließen. Ich selbst bin auch Ärztin und als ich von der Erkrankung meiner Mutter erfuhr, dachte ich, sie hätte nicht mehr lange zu leben. Das glauben auch weiterhin meine Kollegen, den ich von ihr berichtet habe. Meine Kollegen und ich sind aber weder Gynäkologen noch Onkologen - ich habe meine Sicht der Dinge inzwischen komplett geändert. Warum ich das schreibe? Weil ich die Sicht Deines Freundes ein wenig relativieren möchte. Nicht, daß ich ihn in Farge stellen möchte, ich weiß nur, daß "wir" die Onkologen oft als Ärzte empfinden, die den Patienten mit solch einer Erkrankung gerne falsche Hoffnungen machen und Chemo, OP etc. bis zum Schluß "durchziehen.
Letztendlich muß Deine Mutter wissen, was sie will. Eine Chemo kann und wird hoffentlich auch die Tumormassen deutlich reduzieren. Eine OP kann dann unterstützend zur Chemo die Darmproblematik deutlich verbessern. Letztendlich kann Dir aber keiner ernsthaft den Verlauf vorhersagen. Es bleibt immer ein "was wäre wenn" übrig. Deshalb sollte Deine Mutter den Weg wählen, mit dem sie sich am besten fühlt. Als Tochter steht man da manchmal ein wenig hilflos und machtlos da, ich kann gut nachempfinden, wie Du fühlst. Ich habe die letzten Wochen - Monate auch schon heftige Achterbahnfahrten hinter mir.
Bitte verzeih die offenen Worte, ich wollte Dir nur ehrlich meine Meinung sagen und Dir damit vielleicht auch wenig helfen. Du kannst mich gerne auch kontaktieren.
Liebe Grüße, Sun.
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"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
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