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Alt 09.10.2009, 01:11
jani1944 jani1944 ist offline
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Registriert seit: 01.06.2007
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Standard AW: Mein Mann ist in die Ewigkeit gegangen

Hallo,
ich bin dabei zu lernen mit meiner Trauer umzugehen. Das ist nicht immer leicht, alles erinnert mich an meinen Mann. Es macht mich auch traurig, dass doch Einige von Euch Rezidive bekommen haben. Hoffe, dass Ihr den Kampf gegen den Krebs gewinnt.
Lese mir desöfteren ein Gedicht aus der mir überreichten Trauerbroschüre zur Erinnerung an den Heimgang meines Mannes durch. Ich werde es hier abschreiben, vielleicht gibt es den Einen oder Anderen etwas Trost:
Und fragst du die Wolken da droben
Und fragst du die Woken da droben,
warum sie so rosig glüh'n.
warum sie von Osten nach Westen,
von Norden nach Süden zieh'n.
dann ballen sie wohl sich zusammen,
und weinen viel Tränen darein,
als wollten zur Antwort sie geben:
Was fragst du? es muss ja so sein!

Und gehst du am Morgen im Garten,
wie blühen die Blumen schön;
am Abend wohl kannst du ein Welken,
ein Singen, ein Sterben seh'n.
Und fragst du, warum sie in Düften
und Schönheit dem Tode sich weih'n,
dann kommt's aus den Kelchen noch leise:
Was fragst du? es muss ja so sein!

Und hat dich ein Kreuze betroffen,
kam Leiden und Schmerzen und Weh,
und sind dir die Tage der Prüfung
ein bitt'res Gethsemane,
rufst laut du zu Gott unter Tränen
und fragest: Warum solche Pein?
Dann wird der Allgüt'ge dir sagen:
Was fragst du? es muss ja so sein!

Die Blume muss blüh'n und verwelken,
die Wolke muss kommen, geh'n;
das Herze schwebt nicht nur in Wonnen,
es muss auch im Leid besteh'n.
Drum lass nur dein Sorgen und Fragen,
vertraue dem Höchsten allein;
er wird dir am Ende wohl sagen,
warum es musst' alles so sein.

Johanna Ambrosius (1854-1934)

Liebe Grüße Jani
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