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Alt 13.11.2016, 11:52
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke für Deine liebevolle Unterstützung, lotol!

Der Termin morgen könnte uns eher die Entlastung bringen, nachdem meine Mutter sowieso vom Schlimmsten ausgeht. Der davor zuständige Arzt rief sie nochmal an und das Fräulein der Hämatologie erklärte uns über Telefon, dass sie nur Blut geben müsse und noch nichts gemacht wird als diese Blutbeurteilung durch die Hämatologie-Spezialistin.

Ich hab mir auch schon überlegt, meine Mutter dahingehend zu schonen, dass ich evtl. erst später anrufe nach dem Termin und die Ärztin dort erst dann näher befrage und ansonsten diesmal nur frage, was als nächsten Termin vereinbart werden müsste und ob wir meiner Mutter noch etwas Zeit geben können bis dahin. Meiner Mutter ist es wichtig, ein paar Medikamente zu bekommen, die sie seit dem Krankenhausaufenthalt vermisst und nicht verschrieben erhielt, z. B. gegen ihren Husten. Ich kaufte zwar etwas in einer Apotheke, die von einer Ärztin geführt wird, der ich die Diagnose mitteilte, damit sie uns möglichst das Richtige gegen den Husten gibt. Aber auch diese meinte, dass eigentlich die zuständigen Ärzte etwas verschreiben müssten. Deshalb will meine Mutter diesen Termin schon wahrnehmen.

Ich werde bei der Apotheke der Ärztin nach Reiserollstühlen fragen, damit es künftig noch leichter wird für die Termine. Meine Mutter sagte, dass sie welche haben. Falls diese überteuert sind, sah ich im Internet recht günstige, zusammenklappbare, ähnlich wie faltbare Kinderwagen.

Meine Mutter ist sehr blass, das Wichtigste ist jetzt für sie, Medikamente zu bekommen gegen ihre Symptome. Sie kann längeren Gesprächen nicht mehr folgen. deshalb werde ich den Termintag möglichst schonungsvoll für sie gestalten und von vornherein auch den derzeitigen Zustand meiner Mutter ansprechen, damit sie die notwendigen Medikamente erhält, die ihr beim Austritt aus der Geriatrie nicht gegeben wurden.

Meine Mutter und ich besprachen schon alle Allfälligkeiten rund um den Termin. Wir wollen beide wissen, welche Art von Lymphdrüsenkrebs sie nun hat. Was meine Mutter offenbar schon weiß, dass sich die Lymphknoten in Brust und Lunge befinden und sich wohl schon Metastasen gebildet haben. Ganz gesichert ist die Diagnose laut Oberarzt aber nicht. Meine Mutter wurde in einer speziellen Röhre geröngt, wahrscheinlich MRI. Jedenfalls gab es da den Befund und die Erstdiagnose, die mir meine Mutter erst nach ihrer Klinikentlassung mitteilte, als sie zuhause wieder etwas Orientierung fand.

Der Rest der Familie und die Freunde aus dem Dorf wissen, dass noch weiter behandelt wird, aber wir geben keine klaren Infos raus, weil meine Mutter sonst keine Ruhe mehr hätte. Es war ihr schon zu viel, als eine Nachbarin uns half und danach länger mit uns redete, sodass meine Mutter gleich ablehnte, als die Nachbarin uns morgen zum Termin fahren wollte. Sie möchte lieber in aller Ruhe und ohne viel Reden mit dem Bus zum Termin, zusammen mit mir, wir machen dann die Runde mit einer Tageskarte, damit sie möglichst wenig gehen muss, das hat bei ihrem Klinikaustritt auch gut funktioniert. Wir sind da ein eingespieltes Team, ich begleite sie Schritt für Schritt. Doch künftig will ich einen Reiserollstuhl für sie bereithaben, falls sie gar nicht mehr gehen kann.

Mein Vorschlag für meine Mutter und die Ärzte wäre, meine Mutter bei jedem Termin nur wenig zu belasten, d. h. jetzt Blutabgabe, deren Beurteilung und die Bitte um Medikamente. Weitere Untersuchungen wieder mit einem Abstand von 14 Tagen oder so, auch in kleineren Häppchen, wenn das geht. Meine Mutter braucht möglichst noch Zeit, aber gleichzeitig Medikamente. Sonst wäre vielleicht auch noch der Zwischenbesuch beim Hausarzt nötig, damit ihre Medikamente, die sie sonst noch hat, auf die neue Situation besser eingestellt werden.

Ich muss sagen, dass sie fast ohne klaren Befund aus der Klinik entlassen wurde. Erst aufgrund meines besorgten Nachfragens, weil meine Mutter sich immer noch so schlecht fühlte, wurde die MRI durchgeführt und begriffen, dass sie nicht einfach nur eine Lungenentzündung hatte. So erklärt sich auch, warum die Medikamente nicht anschlugen gegen ihre Lungenentzündung.

Schon vorher fiel nur mir auf, dass ihr Husten nicht normal ist und viel zu lange dauert. Sie wurde erst in die Klinik überwiesen, als ihr Fieber nicht nachließ. Nachdem ich hier einige gleichgelagerte Fälle las, wäre es doch möglich, dass meine Mutter schon in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit ist. Ihre Symptome passen zu Lymphdrüsenkrebs, auch ihre abweichenden Blutwerte, dann das MRI. Die Frage ist wohl eher, wie viel Zeit ihr noch bleibt, welche Art es ist und ob noch eine schonungsvolle Behandlung möglichst ist, um den Krebs zu bremsen und meiner Mutter noch ein paar Jahre zu geben. Vor allem geht es auch um die medikamentöse Verbesserung ihrer jetzigen Symptomatik. Ich werde nichts gegen den Willen meiner Mutter durchdrücken, doch ihr Mut machen, es zuerst abklären zu lassen, denn die Ärzte haben sie nicht abgeschrieben. Dafür weiß man noch zu wenig. Es wurde auch noch keine Gewebeprobe entnommen für die Pathologie.
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LG Dream