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Alt 25.11.2001, 15:21
Gast
 
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Standard Ich bitte um Informationen!

Liebe Erika,
ich lese aus Deiner e-mail von heute vormittag die Verzweiflung, die auch mich nach der bei meinem Mann gestellten Diagnose Nierenkrebs mit Metastasen gepackt hat.
1998 im Sommer wurde die rechte Niere entfernt und wir haben 4 x 8 Wochen lang eine Interleukin/Interferon-therapie durchgeführt. Ich hatte ihn die ganze Zeit zu Hause, habe alle Spritzen selber gesetzt und auch die Atemthearpie mit Interleukin begleitet. Die Nebenwirkungen sind die einer schweren Grippe mit heftigen Fieberschüben, die wir mit Paracetamol in den Griff bekommen haben. Die Therapie hat vorerst ein Fortschreiten der Krankheit gestoppt (für ca. 1 Jahr), dann aber die Bildung weiterer Metastasen nicht verhindern können. Mein Mann bekam dann nach einem Jahr Gehirn- und später auch Knochemmetastasen. Das zweite Krankheitsjahr war furchtbar. Alle Ärzte hatten mir von Beginn der Krankheit an keine falschen Hoffnungen gemacht, sondern immer von einer Chance von nur 2-3% gesprochen. So schwer es ist, man kann nur noch versuchen, dem geliebten Partner ein Abschiednehmen und Sterben in Würde und ohne Schmerzen zu ermöglichen.
Ich würde Dir so gerne mehr Hoffnung machen, aber mir hat sehr geholfen, dass ich mich von Anfang an auf den Tod einstellen konnte. Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Kraft und rate Euch, die gemeinsam verbleibende Zeit zu genießen und sich an gemeinnsamen schönen Jahren aufzurichten und die Erinnerung daran wach zu halten.
Ich umarme Dich
Gabriele
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