Hallo mein geliebter Schnurzelbär,
heute schreibe ich Dir vor lauter Sehnsucht schon etwas früher.
Habe eben Pfannkuchen gebacken und wollte Zimt aus dem Schrank holen. Dabei fiel mir Deine heissgeliebte Geflügelsoße in die Hände und mir wurde wieder einmal schmerzhaft bewusst, das DU dieses Jahr zu Weihnachten keine Pute essen wirst. Du hast Dich immer ganz besonders darauf gefreut. Kein Weihnachten ohne Deine Pute
Doch vielleicht mache ich gerade weil Du sie so gerne mochtest, dieses Jahr eine ganz kleine. Und so verrückt wie ich bin, würd ich sie sogar auf den Teller packen und mit zum Friedhof bringen.
Aber eignetlich könnte man Weihnachten auch streichen. Du fandest Weihnachten ja immer nur wegen der Pute toll
Ich darf überhaupt nicht daran denken, wie es dieses werden wird. Meine Eltern und mein Bruder mit Katrin wollen Heiligabend kommen. Dein Papa muss dann natürlich auch kommen.
Tja, und trotz dem sich der Besuch angekündigt hat, werde ich mich wohl total alleine fühlen. Denn Du bist nicht hier.
Nächsten Monat zu meinem Geburtstag wirst Du auch nicht hier sein. Ich glaube ich werde mich an diesem Tag vergraben. Oder den Tag bei Dir auf dem Friedhof verbringen.
Heute ist schon wieder Freitag. Morgen Vormittag muss ich arbeiten und den Rest des Wochenendes werde ich wohl mal wieder alleine zu Hause verbringen.
Es fragt ja nichtmal mehr irgendwer danach was ich mache oder wie es mir geht.
Im Grunde stehe ich mit allem allein da. Aber vielleicht ist das auch besser so. Hauptsache ist, dass ich mich auf mich selber verlassen kann. Du weisst ja das DAS schon immer so war. Auch als Du noch hier warst.
Mein Schatz, ich vermisse Dich so sehr. Und ich wünschte der Regenbogen unten könnte zu Stufen werden. Dann würde ich die Stufen hochgehen und Dich zu mir zurück holen.
In ewiger Liebe
Deine Melli