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Alt 10.09.2004, 16:02
Gast
 
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Standard Vulvakarzinom--Suche junge Betroffene

Liebe Dian,
wie gern würde ich Dir helfen, aber diese Fragen kann ich Dir zumindest nicht verantwortungsvoll beantworten. Ich kenne den dringenden Wunsch nach Antworten und auch nach einer gewissen Verbindlichkeit, die möglicherweise Erleichertung schafft.

Ich kann Dir nur von mir erzählen, und/aber Du darft daraus keine Rückschlüsse auf Dich ziehen: Natürlich wurden diverse Biopsien gemacht, aber diese ergaben eben nur erstmals die Diagnose Carcinoma in situ und es gab zu diesem Zeitpunt keine Anhaltspunkte für die Annahme, daß es schon Krebs sein könnte. Die meisten prätherapeutischen Diagnosen beruhen auf Erfahrungswerten und Schätzungen. So konnte also erst nach meiner zweiten OP bzw. der histopatholpgischen Untersuchung des entnommenen Gewebes gesagt werden, daß es sich um Krebs handelt. Das Stadium wurde anhand dieses Präparates festgelegt, ebenso die Aussage, daß in diesem Stadium mit einer 9%-igen Wahrscheinlichkeit auch Lymphknoten befallen sind. Dies sind Schätungen auf Grund der bisherigen Untersuchungs- und Forschungsergebnisse. Das findet man auch immer wieder in den medizinischen Leitlinien, wo dann entsprechend der Diagnose Therapieempfehlungen ausgesprochen werden. Das hätte nach der dann folgenden dritten OP ebenso ganz anders aussehen können, also z.B. hätte der Pathologe feststellen können, daß noch mehr Tumorzellen in der Tiefe sitzen, als zuvor angenommen. In meinem Fall hat sich die Diagnose aber zum Glück bestätigt und das Stadium hat sich nicht verschlechtert. Inwieweit eine CT-Untersuchung da im Vorfeld mehr Aufschluß gebracht hätte, kann ich Dir leider nicht sagen.
Die Ärzte richten sich eben nach den Leitlinien und Empfehlungen. So wurde bei mir dann noch zusätzlich ein Ultraschall der Leber, sowie ein Röntgen der Lunge veranlaßt, da es eben statistisch gesehen wahrscheinlich hätte sein können, daß sich dort bereits Metastasen gebildet hätten.

Zu Deiner zweiten Frage: es gibt sicher keine Literatur aus der hervorgeht, wie schnell eine B. P. sich in Krebs wandeln kann, kein Arzt kann überhaupt verbindlich sagen wie schnell ein Krebs wächst. Sicher gibt es auch hier gewisse Erfahrungswerte, welche Krebse besonders aggressiv sind oder nicht, aber Du wurdest ja bereits schon eingestuft mit einer VINIII, die grundsätzlich ja früh erkannt gut heilbar sein kann. Momentan gibt es aus medizinischer Sicht einfach keine Veranlassung eine andere Therapie, als die dir vorgeschlagenene zu veranlassen. Das wäre in etwa wie mit Kanonen auf Tauben zu schießen, verstehst Du was ich meine? Über mehr solltest Du momentan auch gar nicht mehr nachdenken. Geh einen Schritt nach dem anderen. Ich verstehe Deine Angst, aber Du wirst in diesem Jahr ständig unter ärztlicher Kontrolle sein, versuche ein klein wenig Vertrauen in die Ärzte zu setzen, ansonsten machst Du Dich kaputt.

Ich finde es zwar gut, daß Du Dich mit dem schlimmsten was da kommen mag, auseinandersetzt, das ist auch wichtig, aber irgendwann mußt Du erkennen und einsehen, daß Krebs einfach unberechenbar ist und niemand Dir eine Garantie für irgendwas geben kann. Halt die Ohren steif!!! ;-)

Ganz lieben Gruß
Tanja
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