Thema: Hilflos...
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Alt 03.05.2009, 01:34
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schneemausi77 schneemausi77 ist offline
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Standard AW: Hilflos...

Ersteinmal einen allgemeinen lieben Dank an eure lieben Worte und Ratschläge... Ich bin froh, Menschen gefunden zu haben, die verstehen...

@Bremensie:
Vielen Dank für deine lieben Worte. Ich weiß diese sehr zu schätzen! Meine Mama "bekommt" eine Seebestattung. Da kann ich leider keinen Brief beilegen.
Du sagst, du kennst das, das die Umwelt dieser Situation hilflos gegenüber steht. Wie bist du damit umgegangen? Sogar mein Freund läßt mich im Stich und das nach über sieben Jahren Beziehung, in der ich fast alles für ihn getan habe, ihm bei dem Tod seines Vaters beigestanden habe und auch während der Krankheit meiner Ma immer für ihn da war... Ist das entschuldbar? Ich bin mir momentan nicht sicher, ob diese Beziehung noch eine Zukunft hat...
Aber das ist zweitrangig... Ich weiß, daß ich die Trauer zulassen muß, aber das ist schwierig. Ich habe nie gelernt, wirkliche Schwäche zu zeigen... Erst jetzt fange ich langsam an. Während der ganzen Krankheitphase habe ich nie wirklich meine Angst gezeigt, weil ich für meine Ma stark sein wollte. Sie sollte sich nicht noch mehr Sorgen machen. Ja, und jetzt versuche ich für meinen Stiefvater stark zu sein... Und ich habe auch ein wenig Angst davor, mich fallen zu lassen... Angst davor, dann nicht mehr hoch zu kommen...
Sei ganz lieb gegrüßt und ganz viel Kraft schick ich dir! Vielen Dank

@Morgana:

Lieben Dank! Glaubst du wirklich, sie hat es gespürt, daß wir da waren? Ihre Seele war schon so weit weg. Nur der Körper hat noch über Stunden gekämpft... Es war so schlimm, das mitanzusehen... Aber ich bin froh, daß ich da war... Ich weiß nicht, ob ich alles getan habe, aber ich hab das für mich mögliche die Jahre über getan. Mein Stiefvater hat sich fast aufgeopfert. Und erst jetzt wird mir immer mehr bewußt, was er alles ertragen hat und noch muß... Ich werde den letzten "Gang" mit meiner Ma mit Stolz gehen, da sie mich zu dem gemacht hat, was ich bin. Und das kann mir keiner nehmen...
Man ist immer zu jung, denke ich... Zu jung zum Trauern und zu jung zum Sterben...
Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft deine Trauer zu bewältigen und hoffe, du hast liebe Menschen um dich herum, die dir beistehen...

@HT-Patient:

Lieben Dank auch an dich für deine Worte!
Als meine Ma die Diagnose bekam, habe ich geglaubt, ich schaff das nicht. Aber wie du schon sagst, man sieht erst dann, wie stark man doch vielleicht ist...
Mein Stiefvater und ich werden Mama immer in Ehren halten. Wir versuchen, viele Kleinigkeiten beizubehalten, in ihrem Sinne zu tun...
Ich habe zu Hause ein paar Bilder stehen (auch schon vor ihrem Tod), die ich immer anschaue und manchmal red ich auch mit ihnen. Aber eigentlich rede ich im Unterbewußtsein ständig mit meiner Ma... Bei den Bildern habe ich immer das Gefühl, jeden Moment springt sie raus und alles war nur ein böser Traum. Es ist noch so unwirklich...
Ich denke nicht, daß man jemals abstumpft, auch wenn es für mich das "erste Mal" ist. Wenn Menschen gehen, die einem was bedeutet haben, tut es immer weh. Und dazu muß man stehen. Als mein "Freund" seinen Vater verloren hat, hat er niemandem seine Gefühle gezeigt. Ich habe sie gespürt, aber nie gesehen... Bis heute hat er das nicht verarbeitet und es ist ca. 5 Jahre her...
Ich werde meinem Stiefvater noch all das sagen, was ich empfinde, aber ich habe irgendwie das Gefühl, jetzt ist es noch zu früh... Wir können noch nicht so gut über alles reden, da jeder im Moment versucht, den für sich besten Weg zu finden, damit umzugehen...
Sende dir ganz viel Kraft und die besten Wünsche!
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