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Alt 17.03.2005, 19:51
Gast
 
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Standard Selbst betroffen...

selbst betroffen...
guten abend an alle,
mein name ist dieter, bin 58 jahre alt und wohne in nürnberg.
eigentlich sehe ich aus wie 78 – und fühle mich manchmal auch so; sollte jedoch innerlich 38 sein, da alle meine 4 kinder noch bei mir im haus leben und natürlich auch die beste von allen.... der älteste wird 22 und nach seiner bundeswehr-zeit ist er wieder bei uns eingezogen – als arbeitsloser elektriker. mein nesthäckchen feiert demnächst im april ihren neunten.
im juli 2003 sagte mein internist: da stimmt was nicht. dann fuhr er in urlaub – ich (wir) auch!
im juni 2004 hatte ich wieder mal eine gallenkolik und wollte mir die steine rausmachen lassen aber da stellten sie im krankenhaus fest: hier stimmt was nicht und schickten mich kurzerhand wieder heim, da kein narkosearzt bereit war, das risiko zu übernehmen.
dann hat mich mein hausarzt sofort zum internisten geschickt und der hat mich geröncht. nachdem die bilder entwickelt waren hat mir die sprechstundenhilfe erklärt, dass ich sofort ein ct brauchen würde – kein arzt! – und am nächsten tag hatte sie schon einen termin für mich vereinbart.
lange rede... es folgte die sofortige einweisung ins krankenhaus (klinikum nürnberg nord).
da war ich immer noch lustig drauf, meine dame auch, mir fehlte nix und ich rauchte weiterhin meine xx zigaretten pro tag (zu viele xx).
die aufnahmeärztin war von unserem lustigen verhalten so angetan, dass sie meine frau zur seite nahm und ihr erklärte, dass ich totkrank sei.
nach den üblichen voruntersuchungen und einer laserung (die entzündung wollte einfach nicht abheilen) wurde ich am 15. september 2004 operiert. zuerst hiess es: ein bis zwei lungenlappen rechtsseitig und dann kamen die chirurgen (wie nimmt der mensch am schnellsten ab?) und entfernten mir mal vorsichtshalber den kpl. flügel und zu allem überfluss knapperten sie mir auch noch ein stück vom herzen ab – vorhof, ist sowieso zu nix gut?!?
das dauerte so gute 9 stunden. dann blieb ich 6 tage auf der intensivstation unter der obhut von prof. g., der sich mit dem operierentem oa dr. k. und seinem team sehr grosse mühe um meine genesung machte.
natürlich hatte ich zwischenzeitlich das rauchen eingestellt – bis heute!
im kh hatte ich schon einige sauerstoffattacken und konnte ohne o2 auch minutenlang (gang aufs klo) nicht auskommen. anfangs gab ich mir 3 l/min später dann 2 und weniger. dann haben sie mich entlassen und in der ersten nacht bekam ich wieder eine attacke und nach 8 minuten kam der notarzt; da wär ich normal schon wech gewesen hab mich aber wieder selbst gefangen. ich ging nicht ins kh! in der nächsten nacht dieselbe schei... da hat mich meine dame früh um 4 eingeliefert. da blieb ich dann noch eine woche und wurde dann mit heimsauerstoff entlassen – den behälter habe ich noch hier, benutze ihn jedoch nicht mehr.
am letzten Dienstag war ich beim ct. zu allem überfluss hab ich auch noch auf das kontrastmittel allergisch reagiert und die ärztin hat gleich 3 gegenmittel gespritzt. der vorteil: ich musste noch ne halbe stunde bei der ärztin im zimmer bleiben und so hat sie gleich meine bilderchens ausgewertet: ja sogar die beiden schatten auf der gesunden lunge – sehen sie hier! – sind verschwunden. das hatte mir auch noch keiner gesagt, dass da schatten waren.
nun, momentan – es sind genau 6 monate her – geht’s mir recht gut.
meine grösste sorge – als workoholic – wie bekomme ich meinen tag rum? haben sich gottlob von selbst ins nix aufgelöst. ich tu immer das, was mir gerade spass macht. das versogungsamt hat mir einen gdb (grad der behinderung) von 100 % bescheinigt – also scheintot und aus diesem grund bin ich auch immer noch im krankenstand.
es sollte eigentlich ein kurzes, positives schreiben werden J
es muss ja keiner lesen und antwort erwarte ich sowieso keine!
ich meld mich aber mal wieder – wenn ich darf.
gruss dieter
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