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Alt 17.10.2011, 19:07
Calypso Calypso ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und Sport

Hallo,
irgendwie finde ich es ja schon witzig, wie wichtig das Thema Sport bei BK in den letzten Jahren geworden ist. Bei meiner Erstdiagnose war ich da fast noch Exotin - während der Chemo laufen, das konnte sich kaum jemand vorstellen. Aber ich treibe schon immer Sport (eigentlich seit meinem 3. Lebensjahr) - und da war es klar, dass ich nicht wegen der Krankheit aufhöre, jedenfalls nicht kampflos. Inzwischen schwöre ich drauf, in erster Linie wegen der Psyche.
Interessant sind auch die Zahlen, die da so in den Ring geworfen werden. 150 min pro Woche.....oder 10 km am Tag (5x die Woche). Schon mal probiert? Mädels, meldet Euch zur nächsten Meisterschaft an, wenn Ihr das schafft, 50 km in 150 min!!!!
Aber Spaß beiseite. Ich glaube nicht, dass man da eine wirkliche Aussage machen kann, das ist doch ausgesprochen individuell. Ich glaube zwar auch, dass laufen optimal ist (geht überall, ist wetterunabhängig, braucht am wenigsten Zeit), aber bestimmt nicht bei starkem Übergewicht oder orthopädischen Problemen. Da ist radeln oder schwimmen sicher besser, oder eben diverse Geräte im Studio (was ich persönlich allerdings schrecklich finde - der Mief, die Leute, da muss ich extra hinfahren und auch noch ne Menge zahlen). Aber die Menge an Sport - das muss jede für sich selbst "erfühlen". Und das finde ich auch einen ganz wichtigen Aspekt: man muss selbst spüren, was gut ist, und das kann jede lernen. Ich würde mich z. B. nie auf einen Pulsmesser verlassen - viel besser ist es doch, auf die Atmung zu achten. Und wenn man am Anfang schon nach 2 min laufen "pustet", macht man eben eine Gehpause, bis man wieder kann.
Ich bin deshalb auch keine Freundin von Gruppen. Das Argument, man hat dann einen festen Termin, ist allerdings schon gewichtig. Aber man kann sich auch an einen eigenen Termin sehr schnell gewöhnen, so sehr, dass einem etwas fehlt, wenn es mal nicht geht.

Ach ja, "Sport" kann der Arzt nicht verschreiben, soweit ich weiß, gibts nur Physiotherapie, die aber durchaus z. B. Herz- Kreislauf- Training beinhalten kann. Normalerweise sind die meisten AHB- Kliniken inzwischen sehr auf sportliche Anwendungen eingestellt (allerdings vor allem für Frauen, die noch keinen oder nur wenig Sport gemacht haben). Ich glaube, das meinte auch mahanuela. Bei mir waren Frauen in der (stationären) Reha, die hatten täglich mindestens 1x Sport auf dem Plan stehen. Ähnlich wird es wohl bei ambulanter Reha sein. Diese Anwendungen sind aber nicht auf Dauer gedacht, sondern als Anleitung zum danach selber weitermachen.

In manchen Sportvereinen werden für bestimmte Krankheiten Sportkurse angeboten, die von der KK bezahlt oder bezuschusst werden, da kannst du mal in der Krebsberatung nachfragen.

Grundsätzlich zum Sport: man sollte schwitzen, man sollte durch den Mund atmen müssen (also richtig schnaufen, aber nicht japsen), nach dem Duschen sollte sich ein wohliges Gefühl ausbreiten, und Schmerzen sollte man natürlich nicht haben (mal von einer Blase oder ähnlichen Malheuren abgesehen).
Und das 5 x in der Woche. Das ist mein sportliches Wohlfühl-Rezept!
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