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Alt 03.06.2004, 11:18
Gast
 
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Standard Fragen zum Thema Wechseljahre - Depressionen nach Totalop

Liebe Monika,
das gefiel mir gut, was du geschrieben hast: Heut ist ein neuer Tag und eine neue Chance, mein Leben sinnvoll und lustvoll zu leben! Genau das ist es doch. Was soll's denn, zurückzuschauen, was man hätte vielleicht anders machen können. Offensichtlich hat man es ja nicht anders machen können, sonst hätte man ja. Wir sind doch alle Menschen und haben natürlich nicht alles perfekt zuwege gebracht. Vielleicht haben wir was getan, was mit dazu geführt hat, den Krebs auszulösen, eine Zelle zur Entartung zu bringen. Vielleicht auch nicht. Niemand wird das je wissen. Es gibt so viel, was "ungesund" ist, vom Essen bis zur Luft übers Röntgen zum (Mit)Rauchen, um nur ein paar mögliche Einwirkungen zu nennen. Vielem können wir uns gar nicht entziehen, bei dem einen wirkt's negativ beim andern nicht. Es ist also wirklich absolute Zeit- und Energieverschwendung, sich damit zu belasten. Gedanken in dieser Richtung schiebe ich sofort weg. Weg damit!
Ich seh das ganz pragmatisch: Ich hab eine (chronische) Krankheit wie andere auch eine Krankheit haben, Herzinfarkt, Diabetes, Rheuma... Mit meiner Krankheit leb ich aber ich räum ihr nicht Macht über mein Leben ein. Denn es gibt für mich viel Wichtigeres und Schöneres. Jeder Tag ist schön, es gibt so viel Tolles, das mich freut. Und was die Zukunft bringt, das weiß doch niemand. Auch einen vermeintlich "Gesunden" kann es morgen dahinrappeln. Also zählt doch nur das HEUTE. (Wie du es auch so schön schreibst.)
Ein Satz (von Seneca), der bei mir überm Schreibtisch hängt:
Wie lang ich lebe,
liegt nicht in meiner Macht.
Dass ich aber, solang ich lebe,
wirklich lebe, das hängt von mir ab.

Das kann ich gut verstehen, dass du es bedauerst, keine Kinder zu haben. Gerade weil du kurz vor der TotalOP noch einen Versuch gemacht hast. Aber natürlich kann man auch ohne ein Kind ein erfülltes Leben führen. Obwohl ich selbst, wenn ich kein eigenes Kind bekommen hätte, sicher über ein Adoptivkind oder Pflegekind nachgedacht hätte. Wenn man einem Kind Liebe geben möchte, dann muß es ja nicht unbedingt aus einem selbst rausgeflutscht sein, meine ich. Wie denkst du darüber?
Ciao
Viola
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