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Alt 09.01.2008, 13:11
Misia23 Misia23 ist offline
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Standard AW: Mein Opi hat Magenkrebs, Aszites und jetzt wohl auch Lebermetastasen

Hallo ihr Lieben,

lange ist mein letzter Eintrag her. Aber die letzten Woche waren so schwer, dass es sich nicht wirklich in Worte fassen ließ, was viele von euch bestimmt gut nachvollziehen können.
Mein Opi hatte keine Kraft mehr, um Weihnachten noch mit uns zu verbringen. Die Krankheit hat ihn so schnell von innen aufgefressen, dass man die Verschlechterung von Tag zu Tag beobachten konnte.
Bis zum 10.12.07 hat er es noch zu Hause ausgehalten , sich aber nur noch gequält, kaum Luft bekommen und jeder Schritt war nur noch schreckliche Anstrengung. Am 11.12. ist er auf eigenen Wunsch ins KH gekommen. Dort hat sich wirklich sehr gut um ihn gekümmert, er hat ein Einzelzimmer bekommen, sodass wir andauernd bei ihm sein konnten. Auch wurde ihm noch Wasser abgepumpt, welches aber nach 3 Stunden in vollem Maße wieder gekehrt war.
Mit den Tagen wurde er immer ruhiger, hat mehr und mehr geschlafen, die Phasen, in denen er wach war, wurden immer kürzer und somit haben wir ihm meistens beim Schlafen zugeguckt und seine Hand gehalten.
Doch durch das Wasser bekam er trotz Sauerstoffzufuhr kaum Luft und sowohl Essen als auch Trinken wurden immer unmöglicher.
Somit war es für ihn bestimmt eine Erlösung, als er in der Nacht am 15.12. friedlich einschlief und die Qualen für ihn ein Ende hatten.
Ich persönlich kann es bis heute nicht fassen, zwischen Diagnose und Tod lagen nur genau 5 Monate und ich hätte so gern noch mehr Zeit in den nächsten Jahren mit ihm verbracht. Aber ich kann nur jedem, der in einer ähnlichen Situation ist raten, gemeinsam durch diese Zeit zu gehen. Ich hatte schon immer ein enges Verhältnis zu meinem Opi, aber in dieser Zeit war ich mindestens jeden zweiten Tag ganz lange bei ihm, später dann jeden Tag. Wir haben trotz seiner zunehmenden Schwäche noch viel miteinander besprechen und auch lachen können.
Und das gibt mir im Nachhinein ein gutes Gefühl, er wusste wie lieb ich ihn habe und dass wir immer für ihn da sind. Er musste sich nicht allein fühlen.
Ich wünsche euch allen viel Kraft für das, was vor euch liegt und einen nicht so schlimmen Verlauf dieser Krankheit wie wir ihn erlebt haben.
Ganz liebe Grüße
Misia
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