[Erzsi]

Hallo V15,

Mir hat vor Beginn meiner Chemo meine Ärztin klipp und klar gesagt: 'Heute muss man nicht mehr halbtot leidend im Bett liegen. Es gibt gute Begleitmedikamente.' Und sie hatte recht. Es gibt gute Medikamente gegen Übelkeit, gegen Schmerzen- ich habe die immer automatisch im Krankenhaus bekommen. Wobei ich auch gestehen muss, dass ich sie selten gebraucht habe.
Gegen die Erschöpfung hilft tatsächlich am besten Bewegung, Bewegung und Bewegung. Das ist oft hart und schwer, aber wir reden nicht von Extremsport. Schon Spazierengehen ist gut. Das hat mir meine Ärztin damals auch gesagt und ich habe immer versucht, mich daran zu halten.
Wenn es Deiner Freundin schlecht geht, geht bitte dem Arzt "auf die Nerven". Ihr habt das Recht, zu fragen und ordentliche Aufklärung und Behandlung zu fordern. Natürlich ist eine Chemo kein Spaziergang und natürlich gibt es Nebenwirkungen, gegen die man wenig machen kann (Appetitlosigkeit zB oder das veränderte Geschmacksempfinden), aber Übelkeit kann man zumindest stark mindern.
Wenn es ganz schlimm ist, kann man den Arzt auch nach Cannabis fragen. In Österreich gibt es ein Zugelassenes Arzneimittel, ein künstliches Cannabinoid, das gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit hilft. Es wird natürlich nur in Extremfällen verschrieben, aber wenn es Deiner Freundin schlecht geht, würde ich mal danach fragen.

Liebe Grüße
Erzsi