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Alt 10.05.2023, 19:39
Kbin Kbin ist offline
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Standard Ich habe den Bauchspeicheldrüsenkrebs überlebt

Hallo zusammen,

mein Name ist Kersten (männlich), mein Geburtsdatum Oktober 1952.
Obwohl ich bereits Erfahrungen mit der Krankheit sammeln musste - mein Vater und meine Tante sind am Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben - bemerkte ich diesen bei mir
selbst erst sehr spät.

Die Diagnose bekam ich 2016:

pT4, pn1.
Adenokarzinom 34 * 42 * 30 mm; diese Tumorgröße findet in den Überlebenscharts in der Regel keinen Platz mehr.

Bauchspeicheldrüsenkrebs, Endstadium, Lebenserwartung noch wenige Monate. Heute - 7 Jahre später - sind die Folgen der Operation für alle sichtbar, aber ich lebe.

Ohne es selbst erlebt zu haben, kann man es nicht nachempfinden:
„Sie haben leider Krebs. Es bleiben Ihnen vielleicht 6 bis 12 Monate“.
Erst fühlt es sich unwirklich an, dann kommen die Fragen: War es das jetzt?
Warum gerade ich? Die Verzweiflung nimmt stetig zu.

Ich habe unzählige Stunden im Internet verbracht, um Antworten auf meine vielen bangen Fragen zu erhalten.
Sollte es dir ähnlich ergehen, dann scheue dich auch nicht, hier im Forum deine Fragen zu stellen.

Der Mensch kann mit
einem unbändigem Willen viel erreichen. Das trifft im Einklang mit der Schulmedizin auch auf die Heilung von furchtbaren Krankheiten zu.

Ärzte und Betroffene hören oft interessiert zu, wenn ich meine Geschichte erzähle. Krebspatienten schöpfen Mut und versuchen manchmal, einige Dinge mir nachzumachen.

Was bestimmte in Kurzform meinen Weg:

Die liebevolle Unterstützung der Familie.

Ein toller Arzt, der trotz offensichtlicher Aussichtslosigkeit die OP durchführte.

Das unbedingte Vertrauen zur Schulmedizin. Ich habe alles mitgenommen, was man mir angeboten hat:
Chemo und Bestrahlung bis zur maximalen Erschöpfung.

Umsetzung eines ganzheitlichen Ansatzes im Genesungsprozess, bei dem die Schulmedizin ergänzt wird durch mentale Strategien ähnlich der Schmerztherapien.


Chemopatienten kennen das Problem: Die Blutkörperchen müssen mitspielen. Sind bestimmte Grenzen hierbei unterschritten, fällt die Chemo aus. Für mich war das Ausfallen immer emotional ein Tiefschlag. Verband ich mit der Chemo doch den möglichen Sieg gegen den Krebs.
Durch Zufall bin ich dann darauf gestoßen, dass man selbst etwas für das Blutbild tun kann. Die Zauberformel: Mentales Training. Nach wenigen Wochen war das Blutbild nicht mehr mein Problem.

In diesem Zusammenhang kann ich folgende Lektüre empfehlen:
Tino Erstling, "Krebs mit inneren Bildern behandeln".



Mit meinem Schicksal möchte ich Betroffenen Mut machen. Kämpft um das Leben. Es lohnt sich.


Kersten

Geändert von Kbin (12.05.2023 um 15:33 Uhr)
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