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Alt 07.05.2002, 16:29
Gast
 
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Standard Liebe Angehörige von Krebspatienten

Hallo Ihr alle,
Ihr habt recht, es ist einerseits ein schwieriges Thema, weil jeder Mensch, jede Situation immer wieder anders ist, und andererseits sind wir halt alle auch nur Menschen, welche ja immer nur das Beste für den anderen wollen. Dies, ob wir nun Angehörige sind oder selbst Betroffene sind.

Ich frage mich nur: Wenn BEIDE Seiten dauernd Rücksicht aufeinander nehmen, wenn wir uns zu trösten versuchen, uns mit "starken" Worten aufpäppeln oder die ganze Sache "verharmlosen", nur um den anderen nicht zu sehr zu belasten, ... machen wir uns alle dann nicht ein reines Theater vor?

Braucht es als Betroffene wirklich so viele Nerven um zuzugeben: "Nein, ich mag jetzt nicht darüber reden! Erzähl mir was Lustiges, damit ich Lachen kann!"?
Braucht es als Angehöriger wirklich so viel Kraft um zuzugeben: "Es belastet mich, weil ich mich so hilflos fühle! Wollen wir nicht einfach nur gemeinsam Spazierengehen?"?

Warum nicht gemeinsam nach Lösungen suchen? Warum nicht gemeinsam in Büchern schmökern, um über den Krebs zu lernen? Warum nicht gemeinsam mit den Aerzten sprechen? Warum nicht gemeinsam nur weinen? Warum nicht gemeinsam zugeben, dass man Angst hat? Und warum nicht mal gemeinsam Pause machen, und nur über blödsinnigen Blödsinn lachen?

Warum muss man alte Freunde aufgeben, weil diese nicht mit dieser Belastung umgehen können? Liegt das am Patienten selber? Nein, doch sicher nicht. Ich denke, wenn das Ganze einen Sinn haben sollte, dann bestimmt nicht NUR für die Betroffenen selber, oder?
HAT der Krebs überhaupt einen Sinn?

Liebe Grüsse
von Brigitte
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