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Alt 28.03.2005, 11:28
Gast
 
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Standard Meine Mama - Angst vor dem was kommt...

Hallo ihr lieben,

@ Dörte

Schön von dir zu hören! Mir gehts eigentlich ganz gut bis auf diverse Phasen und Träume. Hab mir von Freitag bis Sonntag ne Auszeit genommen und 2 Freundinnen im Schwarzwald besucht. Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen einfach wegzufahren, aber jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht hab. Ich konnte dank der beiden mal zumindest ne Zeit lang abschalten und wir haben auch sehr viel Spaß gehabt. Trotzdem hab ich in beiden Nächten von Mama geträumt. In der ersten, dass die Lähmung weg ist und alles besser wird (das war ein soooo schöner Traum)und in der zweiten dass sie gestorben ist... Als ich aufgewacht bin dachte ich echt ich tick nicht mehr richtig. Hab dann gleich Papa angerufen um wieder beruhigter zu sein. Das ist wohl das Unterbewußtsein und die Angst vor dem, was früher oder später leider eintreten wird...

Mama selber gehts fast unverändert. Kann sich kaum auf den Beinen halten, hat starke Gleichgewichtsstörungen und keine Kraft. Sie schläft fast den ganzen Tag. Gott sei Dank hat sie fast keine Schmerzen... Eine Freundin von mir, sie ist Krankenschwester, meinte, dass wir dahingehend großes Glück haben. Die meisten Krebspatienten hätten in dem Stadium meiner Mama sehr starke Schmerzen, die die Situation für den Kranken und die Angehörigen oft unerträglich machen. Sie meint, dass bei Mama evtl. eine der Gehirnmetastasen auf das Schmerzzentrum drückt und das lahmlegt. So schlimm es klingt, aber ich hoffe fast, dass sie Recht hat. Es ist so schon alles schwer genug.

Was schön ist, dass Mama immernoch sehr viele Menschen bzw. Freundinnen hat, die sich um sie kümmern. Fast jeden Tag schaut mal jemand rein und kümmert sich um sie. Außerdem kommen täglich 2 ihrer Freundinnen, die mit ihr Reiki machen. Papa hat das inzwischen auch mitgelernt und es gibt beiden viel.

Mir selbst hilft es am meisten, für sie da sein zu können und über alles zu reden. Mein Freund, Papa, mein Bruder, meine Schwägerin und eine Handvoll sehr gute Freundinnen sind zu jeder Zeit erreichbar und gerade in der Familie sind wir im Lauf der Jahre seit Mama krank ist noch enger zusammengerückt, als zuvor.

@ Datti

Hallo Datti, es tut mir leid, dass du auch Angehörige bist. Ich weiß nicht, wie lange deine Mama schon krank ist aber gerade am Anfang sitzt der Schock meistens tief und es dauert eine Weile, bis man die Tragweite selbst erfassen kann. Zumindest war das bei uns so. Wir haben und nach und nach Schritt für Schritt an die Krankheit und den Umgang damit herangetastet. Vielleicht braucht es einfach noch etwas Zeit... lass den Kopf nicht hängen - auch wenn die Hilflosigkeit im Moment sehr schwer für dich ist. Einen dicken Knuddel für dich

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Liebe Grüße, Claudia
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