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Alt 23.01.2003, 09:58
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Standard Erfahrungen mit Hochdosis - Chemo

Hallo alle zusammen
Bei meiner Frau Bianka (32) wurde Im März 2001 ein hochmalignen NHL (anaplastisch großzelliges T-Zell-Lymphom), Stadium II B Mediastinaler Bulk (16cm) festgestellt.
Es war ein Schlag ins Gesicht!!!
Von da an tauchte ein Problem nach den anderen auf.
Wir haben 3 Kinder ( 3,8 und13) und da wir keine Möglichkeit hatten, die Knirpse bei Oma, Tante usw. zu lassen, musste ich meine Arbeit aufgeben und musste hier den Haushalt meistern. (An alle Männer: Fragt nie mehr Eure Frauen was Sie den ganzen Tag gemacht haben!!!) Aber sogar ich als Bauarbeiter habe mittlerweile gelernt, wie man das Bügeleisen schwingt! Das nur nebenbei!
Bianka war nun das wichtigste.
Wenn man noch nie mit so was zutun hatte, tauchen nach den ersten Schock 1000 Fragen auf und ich kann Euch sagen, wir haben zwar noch nie hier im Krebsforum gros geschrieben, aber die meisten Fragen bekamen wir hier drin beantwortet.
Ich ging mit Bianka nach Nürnberg, wo sie sich eine 8mal CHOP-Chemotherapie unterziehen musste
Es war eine sehr harte Zeit! Bianka war manchmal so fertig, dass wir wirklich Angst hatten. Es sind da super Ärzte und auch die Krankenschwestern waren immer bei einen seelischen Tief an Ihrer Seite. Danach musste Sie nach Bamberg zu einer Strahlentherapie. Bianka entwickelte während dieser Behantlung einen wahnsinnigen Kampfgeist! Die ganze Angst und der ganze Nervenkrieg, alles war wirklich nicht umsonst, denn SIE HATTE ES GESCHAFT!!! Alles hat vor Freude geweint und die Kinder bekamen endlich wieder ein Grinsen ins Gesicht.
Jetzt war es natürlich Zeit, den dürren Körper wieder aufzupäppeln und es dauerte auch nicht lange, da mussten wir neue Jeans kaufen weil Sie in Ihren nicht mehr rein passte!
Zu den nächsten zwei Nachsorgeuntersuchungen konnten wir nur mit großer Angst und uns ist jedes Mal ein Stein vom Herzen gefallen wenn der Arzt sagte, alles Bestens!
Es lief alles Super, Bianka konnte Ihren Haushalt wieder machen und ich konnte mich endlich wieder um eine Arbeit kümmern.
Bei der letzten Untersuchung hat man bei Bianka an der Lunge einen neuen Herd entdeckt!
Nach einer offenen Lungenbiopsie stand fest, es ist wieder ein Lymphom!
Das ganze Kartenhäuschen ist zusammengefallen!!!
Bianka wollte nicht mehr und ich musste Sie geradezu ins Krankenhaus prügeln. Seit Januar bekommt Sie jetzt wieder Chemo und es soll eine Hochdosis mit Stammzellentransplantion folgen. Bianka steckt in einen Tief aus den ich Sie nicht mehr herausbekomme. Die Angst, dass danach wieder was kommt und Selbstmordgedanken, sind alles was Sie noch im Kopf hat.
Gibt es so etwas ungerechtes?
Hätte nicht ein mal gereicht?
Was muss denn der Mensch noch alles mitmachen?
Vielen Dank Tom für Deine Antwort, ich weis Du meinst es gut aber nach grinsen ist keinen mehr zu mute.
Danke Kerstin, wir haben den Arzt gefragt und bekamen die selbe Antwort wie Christian.
Ich bewundere Euch alle, wie Ihr diese seelischen Belastungen aushaltet.
Bei uns ist momentan einfach alles SCHEISSE!!!
Ich grüsse Euch alle und wünsche Euch viel Kraft!
Thomas
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