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Alt 21.02.2007, 17:16
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berndanett berndanett ist offline
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Standard AW: dinge, die mir angesichts des sterbeprozesses nicht aus dem kopf gehen

Hallo Steff,
ich kann dich gut verstehen denn auch mir gehen die letzten Tage wo meine Frau noch gelebt hat nicht mehr aus dem Kopf, ab Freitag war das Morphium so hoch dosiert das sie nicht mehr Wach geworden ist. Freitag morgen und auch Mittags hatte ich sie noch am Telefon aber sie war zu schwach um ich mit mir zu unterhalten, sie war abgemagert innerhab von wenigen Wochen, ein Ohr war wundgelegen und diese Bilder gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.
Ihre Brüder, Schwester unser Sohn und ich waren rund um die Uhr ab Freitag bei ihr, ich habe ihr vieles gesagt, das wenn sie keine Kraft mehr hat könnte ich verstehen, denn 2005 und auch 2006 nach meinem Herzinfarkt hat sie alleine unseren Salon geschmissen. Ihre Schwester sagte, immer wenn ich ins Zimmer kam wurde Anette ruhig also muss sie meine Anwesenheit gespürt haben.
Am letzten Abend fuhr meine Sohn und ihre Schwester mit mir nach Hause es war 01:30 die beiden wollten ihre Brüder am nächsten Morgen ablösen, Ihre Füße waren eiskalt und wir haben sie mit zusätzlichen Decken zu Wärmen versucht, heute weiß ich es hätte nichts gebracht, es war die kälte des Todes der nach ihr gegriffen hat.
Am nächsten Morgen rief einer ihrer Brüder im Geschäft an und sagte sei ganz ruhig aber bitte komme, mir war klar das meine liebe Frau nicht mehr unter uns war. Als wir im K-haus waren war sie nicht mehr, sie hatte den Kampf verloren.
Selbst am letzten Abend als ich sie verlassen habe glaubte ich immer noch an ein Wunder, aber es gab leider keins, es war der Kampf gegen die Windmühlen wir hatten zu keiner Zeit eine Chance. Hatte ein Zeit ein schlechtes Gewissen das ich nicht bei Ihr war als sie den Weg gehen musste aber ich weiß nicht ob sie es gewollt hätte.
Ich hoffe dir etwas mit dem was ich geschrieben habe dir zu helfen, es ist das erste mal das ich darüber schreibe und es fällt mir nicht leicht, obwohl es fast fünf Monate her ist, aber was sind fünf Monate zu 27 Jahren, seit alle ganz fest gedrückt ein lieber Gruß von mir Bernd.
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es gibt nicht nur ansteckende Krankheit sondern auch ansteckende Gesundheit.

Geändert von berndanett (22.02.2007 um 14:41 Uhr)
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