Ich möchte mich nach langer Zeit wieder einmal melden.
Viel ist passiert in den letzten 2 Monaten.....
Heute ist ein Tag zum Schreien. Draussen scheint die Sonne, der Frühling ist endlich erwacht und ich sitze am Tisch und weine und weine und kann gar nicht mehr aufhören...
Wohin mit meiner Wut, wohin mit meiner Enttäuschung vom Leben? Wo ist die Stelle zum Anklagen? Warum konnte ich ihn nicht retten? Warum hat ihn unsere Liebe nicht gerettet? Warum er? Wär es besser gekommen, wenn wir die OP nicht gemacht hätten? Wohin ist er gegangen? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Warum muss ich ohne ihn weiterleben???? Warum hast du mich verlassen???
Vor 6 Wochen hat mich eine Kollegin zum Tanzen mitgenommen. Dort bin ich auf einen Tänzer getroffen und habe sofort gewusst, das ist mein neuer Mann. Es war wie ein Wink des Schicksals. Ich, völlig desinteressiert, widerwillig mitgegangen, weil meine Freundin nicht mehr zusehen konnte wie ich zuhause Trübsal blase...und dann diese Begegnung.
Hat mein Schatz die Finger im Spiel? Dieser Mann passt so gut zu mir als hätte ihn jemand für mich ausgesucht.....Aber warum so früh? Bin ich überhaupt bereit dafür?
Ich hab mich dann entschieden, mich dem Leben, der neuen Liebe zu öffnen, so gut es eben geht.... Er hat sehr viel Verständnis und Geduld. Ich war verliebt, das hat mich ein paar Wochen ganz gut abgelenkt.... Jetzt ist der Alltag wieder da. Und mit dem Alltag die Trauer, die Wut, die Sehnsucht. Ich würde alles dafür hergeben, wenn mein Schatz zurückkommen könnte. Doch er kommt nicht. Und ich falle wieder in meine Löcher. Es ist so schwierig, gleichzeitig etwas Neues aufzubauen und um die grosse Liebe zu trauern....so verständnisvoll der neue Mann auch ist....Letzte Woche waren wir zusammen in den Ferien und es war wunderschön. Heute arbeitet er wieder und ich habe immer noch Ferien. Da überkommt mich die Trauer wie eine Welle und ich weine nun schon den ganzen Tag...als müsste ich alles der letzten Woche nachholen. Ach, ich hoffe so sehr, dass dieser Schmerz irgendwann nachlässt und ich das Leben wieder geniessen kann. Jetzt wo der Traum von Familie und Gemeinsamkeit wieder in greifbarer Nähe ist....
Sorry, meine Gedanken sind etwas wirr, aber ich wollte sie nicht einfach in mein Tagebuch schreiben, vielleicht ist hier jemand da, der mich ein bisschen aufbauen kann.
Ich drück euch
