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Alt 20.12.2012, 06:47
Charly1955 Charly1955 ist offline
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Standard Erfahrungsbericht nach Darm-Op

Anlässlich einer Magen- und Darmspiegelung wegen unerklärlichem Gewichtsverlust, durchgeführt in der Gastroenterologischen Praxis Dr.Sommer in Köln wurde bei mir ein Rektum- und ein Kolonkarzinom festgestellt. Dieses war im Oktober 2008.
Geschockt von der Diagnose fragte ich den Arzt wohin ich mich zur Weiterbehandlung wenden sollte.
Es wurde mir das St.Franziskus Hospital in Köln empfohen, Chefarzt Dr. Kleimann.
Dort wurde ich dann vorstellig.
Dr. Kleimann sagte zu mir nach der Op wird alles wie früher, ist aber nicht so.
Es sollten ca. 50 cm Darm entfernt werden.
Im November 2008 sollte ich operiert werden, am vorabend der Op sagte mir der Stationsarzt dass ich keinen künstlichen Darmausgang bräuchte.
Die Op selbst war auf etwa 4 Stunden angesetzt, hat dann aber 7 Stunden gedauert.
Meine Frau wartete während der ganzen Zeit im Krankenhaus, wenn sie nachfragte wie lange es noch dauern würde bekam sie nur lapidare Antworten.
Als ich auf der Its erwachte stellte ich mit Entsetzen fest dass man mir doch einen künstlichen Darmausgang angelgt hatte, was für mich der nächste Schock war.
Bei der Visite erfuhr ich dann dass der künstliche Darmausgang nur vorübergehend auf etwa 6 Wochen sei damit das andere in Ruhe verheilen kann. Im Januar 2009 wurde der künstliche Darmausgang dann zurück verlegt, Op-Dauer angeblich 2 Stunden, waren dann aber 5.
Meine Frau wurde auf Nachfragen wieder nur mit lapidaren Antworten abgespeist.
Nach 14 Tagen wurde ich entlassen, von Seiten des Krankenhauses wurde sich nicht um eine Reha gekümmert, dieses hat dann meine Hausärztin getan.
Auf Grund des Rektumkarzinoms habe ich eine tief liegende Anastomose, die sich etwa 3 bis 4 Zentimeter vor dem Schliessmuskel befindet.
Durch diese Anastomose ist der Schliessmuskel in Mitleidenschaft gezogen, was dazu geführt hat dass ich seit dem eine Stuhlinkontinenz dritten Grades habe die mich dazu zwingt ständig mit Einlagen in der Hose herum zu laufen.
Der Stuhl wechselt ständig zwischen fest und dünn, obwohl ich auf de Ernährung achte.
Seit den Operationen muss ich im jährlichen Abstand als Kontrolle zur Darmspiegelung, was auch sehr lästig ist.
Durch die ganzen Untersuchungen habe ich eine Analfissur die absolut nicht mehr verheilen will, somit schmerzt jede Blähung und jeder Stuhlgang.
Als Nebeneffekt der Op habe ich eine sexuelle Disfunktion, die wohl darauf zurück zu führen ist dass irgendwelche Nerven bei der Op verletzt wurden.
Stünde ich heute nochmal vor der damaligen Situation würde ich mich nicht mehr auf den Rat des Gastroenterologen bezüglich der Weiterbehandlung verlassen, sondern mir erstmal eine zweite Meinung einholen.
Das Franziskushospital kann ich keinem empfehlen.
Meine Frau hat sich, neben ihrer Arbeit, ständig um mich gekümmert und mich gepflegt.
Das Krankenhauspersonal hat sich, als sie es gemerkt haben voll darauf verlassen.
Das habe ich daran festgestellt als meine Frau einen Tag mal nicht kommen konnte.
Da wurde ich gefragt kommt ihre Frau nicht?
Als ich fragte wieso, ob etwas wäre hiess es Nein, ist nur wegen der Pflege.
Fazit:
Man sollte sich nicht auf die Meinung eines Arztes verlassen, sondern eine zweite Meinung einholen.
Und über das Krankenhaus dem man sich anvertraut sollte man sich auch erst mal gründlich informieren.
Im Franziskushospital gibt es eine Toilette und Dusche für 2 Zimmer, die jeweils mit 3 Betten bestückt sind.
Halte ich durchaus nicht für ausreichend.
Zu dem erwähnten Gastroenerologen und in das genannte Krankenhaus würde ich nicht wieder gehen.
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