[Andrea Susann]

Liebe Melin,

was oder wer geholfen hat.......ich denke schon eine ganze Weile drüber nach es in Worte zufassen ohne das ein Roman entsteht.

Uns hatte damals niemand geholfen, unsere Mutter nahm sich das Leben, ihre Seele war krank, ich höre heute noch ihr Weinen, sonst habe ich wenig Erinnerungen an sie, ich war noch zu jung. Sie war nicht mehr und wir durften nicht nach ihr fragen, es war als ob es sie nie gegeben hätte.
Wir durften noch nicht mal zu unseren Großeltern oder Tanten......wir gingen heimlich hin.

Kinder sind unglaublich stark, träumen sich ihre eigene Welt zurecht, zerbrechen nicht so leicht, selbst wenn sie so groß werden wie wir es wurden.

Was soll man nun Kindern sagen.......wie helfen, wenn Fragen kommen, ehrlich beantworten und auch zugeben, wenn man es selber nicht erklären kann, keine Antwort weiß. Achtet drauf ob sie mit der Zeit immer stiller werden, sie sich in sich zurückziehen, sagt ihnen, wenn sie Kummer haben sollen sie euch davon erzählen......ich wurde damals zur Einzelgängerin und bin es heute noch, möchte manchmal raus aus meiner Haut, kann es aber nicht. Frage mich immer wieder, wie wäre ich geworden wenn.......diese Frage wird unbeantwortet bleiben.

Melin, gebt den Kinder nur das Gefühl sie seien mit ihrem Kummer nicht allein aber so wie ich es Deinen Zeilen entnehme wirst Du Dich kümmern, möchtest allen helfen.......kommt mir sehr bekannt vor, möchte ich auch immer.

Lieben Gruß
Susann.........