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Alt 30.05.2004, 18:21
Gast
 
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Standard Darmkrebs mit Metastasen - 17.05.2003, 10:15

Hallo liebe Angelika Z.

das ist eine schwere Zeit, die Dir da bevorsteht, egal, wie es weitergeht. Du darfst die Hoffnung zumindest für Dich nicht aufgeben! Wenn die Chemotherapie bei Deinem Vater wirkt, kann der Krebs vielleicht wieder geheilt werden. Mein Vater konnte keine mehr bekommen; bei ihm war es viel zu spät.

Meine Mutter hatte bereits vor 2 1/2 Jahren Lymphdrüsenkrebs und ist jetzt als geheilt zu betrachten. Die Tortur Chemo und Bestrahlung hat sie zwar körperlich sehr sehr stark beansprucht, aber bei allen Kontrolluntersuchungen war bisher alles in Ordnung.

Die Ärzte sind nun mal keine Götter und man kann daher immer nur hoffen, dass sie das Richtige tun und dies dann auch hilft. Versuche in Gesprächen mit den Ärzten ein gesundes Verhältnis zu ihnen zu entwickeln und hinterfrage, was sie machen und warum.

Gerne glaube ich Dir, dass dies alles wie ein schlechter Film wirkt; wenn man solch eine Nachricht erhält IST man wie vor den Kopf gestoßen. Versuche zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht daran zu denken, dass schon alles vorbei sein soll.

Dein Vater lebt noch!!!

Die Ärzte werden sicherlich versuchen, ihr Bestes zu tun, um Deinem Vater zu helfen. Ich schätze mal, dass Dein Vater Mitte Fünfzig ist. Er hat wahrscheinlich noch eine gute Verfassung und wird daher die anstrengenden Therapien dementsprechend ertragen.

Ich kann Dir auch nachfühlen, wie schwer es ist, einem anderen geliebten Menschen, der bereits anfängt sich selbst aufzugeben, immer wieder gut zuzureden. Du hast nichts von Deiner Mutter geschrieben? Ist die weg?

Sprich vielleicht mal mit Deinem Arzt über die Situation und lasse Dir im Zweifel eine Überweisung zu einem Seelendoktor schreiben, mit dem Du über die Situation reden kannst und der Dir auch Rat geben kann, wie Du Deinem Vater in dieser schweren Zeit helfen kannst.

Dein Vater hat anscheinend ein Chance. Die Ärzte werden sicherlich diese Chance nutzen. Da Du Dich im Internet bewegen kannst, nutze das Medium, um Dich zu informieren, damit Du bei Gesprächen mit den Ärzten auch nachfragen kannst. Auch kannst Du Deinem Vater mit positiven Ergebnissen und Erfahrungen versuchen Mut zu machen.

Rede mit Dir nahestehenden Menschen wie anscheinend Deinem Bruder und berate Dich mit ihm. Auch wie Du selbst mit Problemen, die auf Euch zu kommen, allein fertig werden kannst.

Du wirst viel Kraft benötigen und Dein Leben wird sich auf diese Lebenssituation zentrieren. Lasse vor allem die Trauer über dies alles zu. Vor allem lasse auch das Weinen zu.

Ich wünsche Dir un Deinem Daddy alles erdenklich Gute

Uwe
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